Wie viel Grad drauf rechnen bei Stirnthermometer?

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Stirnthermometer liefern oft ungenaue Ergebnisse. Messungen können bis zu zwei Grad Celsius unter der tatsächlichen Körpertemperatur liegen. Ein unauffälliger Wert schließt Fieber also nicht aus. Daher ist es empfehlenswert, die Messung mit einer verlässlicheren Methode, wie der rektalen oder oralen Messung, zu überprüfen, um sicherzugehen.

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Stirnthermometer: Genauigkeit und Interpretation der Messergebnisse

Stirnthermometer erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie eine berührungslose und schnelle Temperaturmessung ermöglichen. Allerdings ist ihre Genauigkeit im Vergleich zu anderen Messmethoden wie der oralen oder rektalen Messung oft eingeschränkt. Die Frage, wie viele Grad man auf einen vom Stirnthermometer angezeigten Wert draufrechnen sollte, lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt keine feste Korrekturformel. Die Abweichung hängt von verschiedenen Faktoren ab, die im Folgenden erläutert werden.

Faktoren, die die Messgenauigkeit beeinflussen:

  • Messabstand: Die korrekte Entfernung zwischen dem Thermometer und der Stirn ist entscheidend. Eine zu geringe oder zu große Distanz führt zu Messungenauigkeiten. Die Herstellerangaben zum optimalen Abstand sollten strikt eingehalten werden.

  • Umgebungstemperatur: Hohe Umgebungstemperaturen können die Messung beeinflussen und zu erhöhten Werten führen. Eine Messung in einem kühlen Raum liefert tendenziell genauere Ergebnisse.

  • Hautbeschaffenheit: Schweiß, Make-up oder Cremes auf der Stirn können die Infrarotstrahlung beeinflussen und somit das Messergebnis verfälschen. Die Stirn sollte vor der Messung sauber und trocken sein.

  • Haarwuchs: Dichter Haarwuchs kann die Messung beeinträchtigen, da die Infrarotstrahlung abgeschwächt wird. Versuchen Sie, die Haare von der Stirn zurückzukämmen, um eine möglichst freie Sicht auf die Haut zu gewährleisten.

  • Gerätqualität: Die Genauigkeit variiert je nach Hersteller und Modell des Stirnthermometers. Hochwertige Geräte mit präzisen Sensoren liefern im Allgemeinen zuverlässigere Ergebnisse.

  • Individuelle Faktoren: Die Durchblutung der Haut und die individuelle Körpertemperatur können ebenfalls die Messung beeinflussen.

Warum eine pauschale Korrektur schwierig ist:

Aufgrund der Vielzahl an Einflussfaktoren ist es unmöglich, eine generelle Korrekturangabe (z.B. “+2 Grad”) zu verwenden. Eine Abweichung von ein bis zwei Grad nach unten ist zwar häufig beobachtet, aber keine Garantie. Der Wert kann auch höher oder niedriger liegen. Ein scheinbar normaler Wert schließt ein Fieber daher nicht aus!

Empfehlung:

Um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten, empfiehlt es sich, bei Unsicherheit eine Kontrollmessung mit einem zuverlässigeren Verfahren durchzuführen, wie zum Beispiel:

  • Rektale Messung: Gilt als die genaueste Methode, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern.
  • Orale Messung: Eine gängige Methode bei älteren Kindern und Erwachsenen.
  • Achselmessung: Die am wenigsten präzise Methode, aber praktikabel, wenn andere Messmethoden nicht möglich sind. Hier sollte man mit einer höheren Abweichung rechnen.

Fazit:

Stirnthermometer bieten eine bequeme, schnelle Methode zur Temperaturüberprüfung. Sie sollten jedoch nicht als alleiniges Diagnoseinstrument für Fieber verwendet werden. Bei Unklarheiten oder auffälligen Werten ist immer eine Kontrollmessung mit einer zuverlässigeren Methode ratsam. Vertrauen Sie auf Ihren Hausarzt oder Kinderarzt bei Fragen zur Fiebermessung und -behandlung.