Wie viel kg Übergewicht ist ok?

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Der Body-Mass-Index (BMI) klassifiziert das Körpergewicht. Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt als normal. Werte über 25 deuten auf Übergewicht hin, ab 30 spricht man von Adipositas. Die Einteilung erfolgt in verschiedene Grade.
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Wie viel kg Übergewicht ist ok? – Ein Blick hinter den BMI

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein weit verbreiteter, einfacher Maßstab, um das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße zu beurteilen. Er liefert einen ersten Anhaltspunkt, ob das Gewicht im gesunden Bereich liegt. Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9 gilt als normal. Werte über 25 deuten auf Übergewicht hin, und ab 30 spricht man von Adipositas, die in verschiedene Grade eingeteilt wird. Doch wie viel kg Übergewicht ist tatsächlich “ok”? Diese Frage ist komplex und lässt sich nicht pauschal beantworten.

Der BMI allein ist ein ungenaues Maß. Er berücksichtigt nicht den Anteil an Muskelmasse, Fettgewebe oder Knochen. Ein Bodybuilder mit hohem Muskelanteil kann einen BMI im Übergewichtsbereich aufweisen, obwohl er keine gesundheitlichen Probleme hat. Umgekehrt kann eine Person mit einem scheinbar normalen BMI gesundheitliche Risiken durch ungesunde Fettverteilung aufweisen. Der BMI ist also lediglich ein Ausgangspunkt für weitere Überlegungen.

Wichtiger als die reine Gewichtsangabe sind die individuellen Faktoren. Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung, Aktivitätslevel und die Verteilung des Körperfetts spielen eine entscheidende Rolle. Jemand mit einem BMI im oberen Normalbereich, der sich jedoch stark bewegt und gesund ernährt, hat ein deutlich niedrigeres Gesundheitsrisiko als eine Person mit einem niedrigen BMI, die sich kaum bewegt und ungesund isst.

Ein erhöhter BMI, egal ob durch Übergewicht oder andere Faktoren verursacht, ist oft ein Hinweis auf eine ungesunde Lebensweise, die zu chronischen Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, koronaren Herzkrankheiten und einigen Krebsarten führen kann. Der Fokus sollte daher nicht auf der reinen Gewichtsangabe liegen, sondern auf einem ganzheitlichen Ansatz.

Wie kann man also mit dem Thema Übergewicht konstruktiv umgehen?

  • Professionelle Beratung: Ein Arzt oder Ernährungsberater kann die individuelle Situation umfassend beurteilen und eine maßgeschneiderte Beratung anbieten. Sie können die gesundheitlichen Risikofaktoren identifizieren und ein realistisches und nachhaltiges Programm entwickeln.

  • Gesundes Essverhalten: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und mageren Proteinen, ist unerlässlich. Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und ungesunden Fetten ist ebenfalls wichtig.

  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität ist essenziell, um den Stoffwechsel anzukurbeln, Gewicht zu regulieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Die Wahl der passenden Sportart sollte an den individuellen Bedürfnissen orientiert sein.

  • Langfristige Veränderungen: Die Gewichtsreduktion sollte nicht überstürzt erfolgen. Es geht darum, gesunde Gewohnheiten dauerhaft in den Alltag zu integrieren. Kleinschrittige Veränderungen sind effektiver als drastische Maßnahmen, die oft nicht langfristig umsetzbar sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der BMI ein erster Hinweis sein kann, aber nicht das ausschlaggebende Kriterium für die Beurteilung des Gewichts darstellt. Ein individuelles, umfassendes Beratungsgespräch mit einem Arzt oder Ernährungsberater ist unerlässlich, um das individuelle Gesundheitsrisiko zu bewerten und ein nachhaltiges, gesundes Programm zu entwickeln. Der Fokus sollte auf der Verbesserung der Lebensqualität und der langfristigen Gesundheit liegen.