Wie viel Wasser atmet man in der Nacht aus?

6 Sicht

Der menschliche Körper scheidet nachts durchschnittlich etwa 0,5 Liter Flüssigkeit aus. Ein Großteil davon verdunstet über die Haut, ein kleinerer Teil über den Atem. Schwitzen und Erkrankungen beeinflussen die Menge.

Kommentar 0 mag

Die nächtliche Wasserausdünstung: Mehr als nur ein paar Tropfen

Wir schlafen durchschnittlich acht Stunden pro Nacht – und während wir uns in den Schlafträumen verlieren, arbeitet unser Körper unermüdlich. Ein wichtiger Prozess in dieser Zeit ist die Flüssigkeitsabgabe, die sich nicht nur auf den Urin beschränkt. Die Frage, wie viel Wasser wir nachts über den Atem ausscheiden, ist komplexer als man zunächst annimmt und lässt sich nicht mit einer einzigen Zahl präzise beantworten.

Die oft genannte Faustregel von etwa 0,5 Litern Flüssigkeitsverlust pro Nacht umfasst verschiedene Ausscheidungswege: Urin, Schweiß und eben die Atemluft. Die exakte Aufteilung dieser 0,5 Liter variiert stark von Person zu Person und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Während der Urinmenge relativ einfach mit einer Messung zu bestimmen ist, gestaltet sich die Quantifizierung des Wasserverlustes über Haut und Atmung weitaus schwieriger.

Der über die Haut abgegebene Anteil, die sogenannte unsichtbare Transpiration, ist deutlich größer als der über die Atmung abgegebene. Hierbei verdunstet Wasser kontinuierlich, selbst ohne sichtbares Schwitzen. Die Menge variiert stark je nach Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und individueller Stoffwechselrate.

Die Wasserausdünstung über die Atemluft entsteht durch die Ausatmung von Wasserdampf. Die genaue Menge ist schwer zu messen und hängt eng mit der Atemfrequenz und der Atemluftfeuchtigkeit zusammen. Während trockene Luft mehr Feuchtigkeit aus den Lungen zieht, wird bei feuchter Luft weniger Wasserdampf abgegeben. Generell ist der Anteil des über die Atemluft ausgeschiedenen Wassers im Vergleich zur Hauttranspiration deutlich geringer.

Anstatt von einer konkreten Menge zu sprechen, ist es sinnvoller, von einer relativ geringen, aber nicht zu vernachlässigenden Menge an Wasser auszugehen, die wir nachts über die Atmung verlieren. Dieser Anteil dürfte im Bereich weniger Milliliter bis maximal einigen wenigen Deziliter liegen und ist deutlich untergeordnet im Vergleich zum Wasserverlust über Haut und Nieren.

Faktoren wie körperliche Aktivität vor dem Schlafengehen, Raumtemperatur, Erkrankungen (z.B. Fieber, Infekte) und der allgemeine Gesundheitszustand beeinflussen die Gesamtausdünstung und damit auch den Anteil, der über die Atmung abgegeben wird. Bei Fieber zum Beispiel erhöht sich die Atemfrequenz und damit auch der Wasserverlust über die Atmung.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist unmöglich, eine exakte Zahl für den Wasserverlust über die Atmung in der Nacht anzugeben. Er ist Teil eines komplexen Prozesses und unterliegt erheblichen individuellen Schwankungen. Die Gesamtmenge an ausgeschiedener Flüssigkeit in der Nacht (ca. 0,5 Liter) ist jedoch ein nützlicher Anhaltspunkt, um die Bedeutung der Flüssigkeitszufuhr im Laufe des Tages zu verstehen.