Wie viele Menschen ertrinken jährlich in der Badewanne?

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Jährlich ertrinken in Deutschland beinahe 80 Menschen in der Badewanne, zehn Prozent davon sind Kinder. Diese vermeidbaren Tragödien lassen sich durch Einhaltung grundlegender Baderegeln verhindern. Kinder sind besonders gefährdet. Vorsicht ist geboten.
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Jährliche Badewannenertrinkungen: Ein unterschätztes Risiko

Die Badewanne, ein scheinbar harmloser Ort der Entspannung, birgt ein oft unterschätztes Risiko: das Ertrinken. Statistisch gesehen ertrinken in Deutschland jährlich fast 80 Menschen in der Badewanne, darunter erschreckenderweise rund 10 % Kinder. Diese vermeidbaren Tragödien sollten uns alarmieren und zu Vorsichtsmaßnahmen veranlassen.

Während die Zahl der Ertrinkungsunfälle in Gewässern rückläufig ist, bleibt das Ertrinken in der Badewanne ein besorgniserregendes Problem. Experten führen dies darauf zurück, dass die Gefahren in der häuslichen Umgebung oft nicht erkannt werden.

Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen

Besonders gefährdet sind Kinder. Ihre geringe Körpergröße, neuromuskuläre Unreife und mangelnde Aufsicht machen sie anfällig für Unfälle. Erwachsene mit eingeschränkter Mobilität oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Um Badewannenertrinkungen zu verhindern, sind folgende grundlegende Regeln zu beachten:

  • Beaufsichtigen Sie Kinder: Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Badewanne, auch nicht für kurze Zeit.
  • Wassertemperatur überprüfen: Stellen Sie sicher, dass die Wassertemperatur angenehm ist (ca. 37-38 °C). Verbrennungen können zu Panik und Ertrinken führen.
  • Rutschfeste Matte verwenden: Verhindern Sie Ausrutschen durch eine rutschfeste Matte oder Badewanneneinlage.
  • Grenzen festlegen: Grenzen Sie die Badezeit ein und überwachen Sie den Wasserstand.
  • Keine elektrischen Geräte in der Nähe: Halten Sie elektrische Geräte wie Föhne oder Radiogeräte vom Badezimmer fern.

Im Notfall reagieren

Sollte es dennoch zu einem Badewannenertrinkungsunfall kommen, ist schnelles Handeln entscheidend:

  • Rufen Sie sofort den Notruf (112).
  • Ziehen Sie das Opfer aus dem Wasser.
  • Beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR), wenn das Opfer nicht atmet.
  • Bringen Sie das Opfer in die stabile Seitenlage (SAS), wenn es atmet, aber bewusstlos ist.

Aufklärung und Bewusstsein schaffen

Die Aufklärung der Bevölkerung über die Risiken des Badewannenertrinkens ist von entscheidender Bedeutung. Eltern, Erzieher und Gesundheitsdienstleister sollten die notwendigen Maßnahmen zur Prävention und Reaktion auf Notfälle vermitteln.

Durch die Einhaltung dieser einfachen Regeln und die Sensibilisierung für die Gefahren können wir dieses vermeidbare Problem gemeinsam bekämpfen und unnötige Tragödien verhindern.