Wie wird eine Vergiftung behandelt?

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Bewahren Sie Ruhe und beruhigen Sie die betroffene Person. Reichen Sie ein Glas Wasser, um den Mundraum auszuspülen und die Symptome zu lindern. Entscheidend ist, sofort den Giftnotruf Ihrer Region oder die Notrufnummer 112 zu kontaktieren. Die Experten dort geben Ihnen spezifische Anweisungen und koordinieren gegebenenfalls weitere medizinische Maßnahmen.

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Vergiftungsfälle: Ruhe bewahren und richtig handeln

Eine Vergiftung kann durch die Einnahme, das Einatmen oder die Aufnahme giftiger Substanzen über die Haut entstehen und stellt einen medizinischen Notfall dar. Schnelles und korrektes Handeln ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Panik ist jedoch der schlechteste Ratgeber. Dieser Artikel beschreibt die ersten Schritte, die im Falle einer Vergiftung unternommen werden sollten. Er ersetzt jedoch keinen ärztlichen Rat und sollte nicht als Handlungsanleitung für medizinische Fachpersonen verstanden werden.

Die ersten Minuten sind entscheidend:

  1. Ruhe bewahren und die betroffene Person beruhigen: Panik verschlimmert die Situation und erschwert die Beurteilung des Zustands. Eine ruhige und unterstützende Atmosphäre ist wichtig.

  2. Schadenbegrenzung: Je nach Art der Vergiftung sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Vermeiden Sie jedoch ohne Anweisung durch den Giftnotruf oder den Notarzt jegliche selbstständige Behandlungsversuche, wie z.B. Erbrechen herbeiführen! Dies kann in manchen Fällen den Schaden sogar vergrößern.

    • Hautkontakt: Kontaminierte Kleidung entfernen und die betroffene Hautpartie gründlich mit viel Wasser abspülen.

    • Augenkontakt: Die Augen mindestens 15 Minuten lang mit lauwarmem, klarem Wasser ausspülen.

    • Einnahme giftiger Substanzen: Den Mund mit Wasser ausspülen (nur bei Bewusstsein!), aber KEIN Erbrechen auslösen, es sei denn, der Giftnotruf oder Notarzt weist dies explizit an. Restliche Substanzreste sowie die Verpackung sollten gesichert werden, um den Experten die Identifizierung des Giftes zu erleichtern.

  3. Sofortige Kontaktaufnahme mit dem Giftnotruf: Der Giftnotruf ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen im Zusammenhang mit Vergiftungen. Die Experten dort können anhand der Informationen über die eingenommene Substanz, die Menge und den Gesundheitszustand der betroffenen Person die optimale Vorgehensweise bestimmen und weitere Schritte einleiten.

    • Deutschland: Die bundesweite Giftnotrufnummer ist 0800 333 48 00. Regionale Giftinformationszentren bieten gegebenenfalls spezielle Expertise.

    • Österreich: Die Nummer für den österreichischen Giftnotruf ist 01 406 43 43.

    • Schweiz: Die Nummer für den Schweizer Giftnotruf ist 145.

  4. Notruf 112: Bei akuten lebensbedrohlichen Symptomen wie Atemstillstand, Bewusstlosigkeit, Krämpfen oder starken Schmerzen ist sofort der Notruf 112 zu wählen.

Wichtige Informationen für den Giftnotruf:

  • Art der Substanz: Name und Zusammensetzung des Giftes. Verpackung mitnehmen!
  • Menge der aufgenommenen Substanz: Schätzung der Menge, die eingenommen, eingeatmet oder auf die Haut aufgetragen wurde.
  • Zeitpunkt der Einnahme/des Kontakts: Wann ist die Vergiftung aufgetreten?
  • Symptome: Welche Beschwerden zeigen sich? (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Atembeschwerden)
  • Alter und Gewicht der betroffenen Person: Diese Informationen sind wichtig für die Dosierung möglicher Gegenmittel.

Fazit:

Eine Vergiftung erfordert schnelles und angemessenes Handeln. Ruhe bewahren, den Giftnotruf kontaktieren und die Anweisungen der Experten befolgen sind die wichtigsten Schritte. Selbstbehandlung kann gefährlich sein und sollte unterlassen werden. Die Informationen in diesem Artikel dienen nur der ersten Orientierung und ersetzen nicht die professionelle medizinische Hilfe.