Wird man morgens schneller betrunken?
Der leere Magen am Morgen verstärkt die Wirkung von Alkohol, besonders von kohlensäurehaltigen Getränken wie Sekt. Die schnellere Resorption führt zu einem beschleunigten Rauschgefühl. Dieser Effekt ist unabhängig vom individuellen Alkoholkonsum.
Morgens schneller betrunken? Der leere Magen und der Alkohol-Kick
Der Mythos vom “Morgenschwips” hält sich hartnäckig. Stimmt es wirklich, dass man morgens schneller betrunken wird als abends? Die Antwort ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein, hängt aber maßgeblich mit dem Zustand des Magens zusammen.
Der entscheidende Faktor ist die Magenschleimhaut. Am Morgen, nach einer längeren Fastenzeit über Nacht, ist der Magen im Vergleich zum Abend, nach einer Mahlzeit, weitgehend leer. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Resorption von Alkohol. Alkohol, im Gegensatz zu vielen anderen Substanzen, benötigt keine Verdauungsenzyme, um vom Körper aufgenommen zu werden. Er diffundiert direkt durch die Magenschleimhaut ins Blut. Ist der Magen leer, findet diese Diffusion deutlich schneller statt.
Ein leerer Magen bedeutet weniger Magensaft und weniger Nahrung, die den Alkohol binden und dessen Aufnahme verlangsamen könnten. Der Alkohol gelangt somit ungehindert und schneller in den Blutkreislauf. Dieser beschleunigte Transport führt zu einem stärkeren und schnelleren Rauschgefühl. Dies gilt insbesondere für kohlensäurehaltige Getränke wie Sekt oder Prosecco. Die Kohlensäure wirkt zusätzlich beschleunigend auf die Resorption, da sie die Magenschleimhaut reizt und die Durchlässigkeit erhöht.
Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Effekt unabhängig von der Menge des konsumierten Alkohols ist. Auch geringe Mengen Alkohol können morgens zu einem stärkeren Rausch führen als abends nach einem reichhaltigen Essen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man morgens mit weniger Alkohol gleich stark betrunken ist wie abends mit mehr. Die Gesamtalkoholisierung und damit auch die Intensität des Rausches hängt natürlich immer noch von der konsumierten Menge ab.
Neben dem leeren Magen spielen weitere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise der individuelle Stoffwechsel, der Alkoholkonsum der Vortage (Kater) und der allgemeine Gesundheitszustand. Jedoch ist der Einfluss des leeren Magens ein signifikanter Faktor, der den “Morgenschwips” zumindest teilweise erklärt.
Fazit: Ja, man kann morgens schneller betrunken werden als abends. Der leere Magen und – verstärkt – die Kohlensäure in Getränken beschleunigen die Resorption des Alkohols und führen so zu einem schnelleren und intensiveren Rausch. Vorsicht ist daher beim Alkoholkonsum am Morgen, insbesondere nüchtern, dringend geboten. Ein kleiner Snack vor dem Alkoholkonsum kann die Wirkung deutlich reduzieren.
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