Wie lange wird eine Trunkenheitsfahrt gespeichert?

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Im Falle einer Trunkenheitsfahrt nach § 24a StVG beträgt die Verjährungsfrist in der Regel zwei Jahre, wenn keine zusätzlichen strafbaren Handlungen vorliegen.

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Wie lange bleibt eine Trunkenheitsfahrt im Register? Die Frage nach der Verjährung

Eine Trunkenheitsfahrt stellt einen schwerwiegenden Verkehrsverstoß dar, der neben empfindlichen Strafen auch langfristige Folgen für den Führerschein und die persönliche Akte haben kann. Viele Betroffene fragen sich daher: Wie lange bleibt eine Trunkenheitsfahrt eigentlich “gespeichert”? Die Antwort ist nicht einfach und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig, zwischen der Verjährung der Straftat und der Aufbewahrung von Daten zu unterscheiden.

Verjährung der Straftat nach § 24a StVG:

Die eigentliche Straftat der Trunkenheit im Verkehr nach § 24a StVG verjährt in der Regel nach zwei Jahren. Dieser Zeitraum beginnt mit dem Tag der Tat. Dies bedeutet, dass nach zwei Jahren keine strafrechtliche Verfolgung mehr erfolgen kann. Wichtig ist jedoch die Einschränkung: Diese Frist gilt nur, wenn keine zusätzlichen, schwereren Delikte hinzukommen. Kommt es beispielsweise durch die Trunkenheitsfahrt zu einem Unfall mit Personenschäden, verlängert sich die Verjährungsfrist erheblich. Bei schweren Körperverletzungen oder gar Todesfällen kann die Verjährung deutlich über zehn Jahre hinausgehen. Auch bei Flucht nach einem Unfall mit Trunkenheit ändert sich die Situation.

Aufbewahrung von Daten bei der Führerscheinstelle:

Die Verjährung der Straftat bedeutet nicht, dass alle Daten sofort gelöscht werden. Die Führerscheinstelle speichert die Informationen über die Trunkenheitsfahrt in der Regel deutlich länger. Die konkreten Aufbewahrungsfristen variieren je nach Bundesland und der Schwere des Vergehens. Im Allgemeinen werden Daten jedoch mindestens für zehn Jahre aufbewahrt. In einigen Fällen, insbesondere bei schwereren Verstößen oder Wiederholungstätern, kann die Aufbewahrungsfrist noch länger sein. Diese Daten sind relevant für zukünftige Anträge auf Führerscheine oder die Eignung zum Führen von Fahrzeugen.

Auswirkungen auf den Versicherungsschutz:

Auch die Versicherung kann die Trunkenheitsfahrt für eine längere Zeit berücksichtigen. Die meisten Versicherer fragen bei der Antragstellung nach Vorstrafen im Straßenverkehr. Eine Trunkenheitsfahrt kann zu einer höheren Versicherungsprämie oder sogar zur Kündigung des Versicherungsvertrages führen, und zwar oftmals über einen Zeitraum von mehreren Jahren hinaus, selbst wenn die Straftat bereits verjährt ist.

Fazit:

Die Frage nach der Speicherdauer einer Trunkenheitsfahrt ist komplex. Während die strafrechtliche Verfolgung nach zwei Jahren (ohne zusätzliche Delikte) in der Regel verjährt, bleiben die Daten bei der Führerscheinstelle und bei den Versicherern deutlich länger gespeichert. Die konkreten Fristen variieren. Eine Trunkenheitsfahrt hat also langfristige Konsequenzen, die weit über die eigentliche Verjährung der Straftat hinausgehen. Es ist daher ratsam, sich nach einem solchen Verstoß frühzeitig juristisch beraten zu lassen.