Kann man Gold mit Wasser testen?

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Gold besitzt eine deutlich höhere Dichte als Wasser. Ein Vergleich des Gewichts von Gold mit dem Gewicht des gleichen Wasservolumens zeigt: Echtes Gold sinkt, da es schwerer ist und das Wasser verdrängt.

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Taucht es ab oder treibt es? Ein einfacher Test auf Echtheit von Gold – mit Wasser?

Die Frage, ob man Gold mit Wasser testen kann, ist zwar naheliegend, die Antwort jedoch nicht ganz so einfach wie ein einfaches „Ja“ oder „Nein“. Der oft zitierte Archimedische Prinzip – Gold ist dichter als Wasser und sinkt deshalb – bietet zwar einen ersten Anhaltspunkt, reicht aber für eine sichere Echtheitsprüfung allein nicht aus. Betrachten wir die Sache genauer:

Der Dichtetest: Ein erster Hinweis, aber keine Garantie

Gold besitzt mit einer Dichte von ca. 19,3 g/cm³ tatsächlich eine deutlich höhere Dichte als Wasser (1 g/cm³). Ein echter Goldbarren oder -gegenstand wird daher im Wasser untergehen. Dieser Test liefert einen ersten, groben Hinweis auf die Echtheit. Ein Gegenstand, der schwimmt, ist definitiv kein Gold. Aber Vorsicht: Viele Metalle und Legierungen besitzen ebenfalls eine höhere Dichte als Wasser und sinken ebenfalls. Wolfram beispielsweise ist sogar noch dichter als Gold. Der reine Sinktest ist somit kein zuverlässiger Beweis für Echtheit.

Die Grenzen des Wasser-Tests:

Der Wasser-Test allein ist ungenau aus mehreren Gründen:

  • Legierungen: Gold wird selten in reiner Form verwendet. Die Zugabe anderer Metalle (z.B. Silber, Kupfer) beeinflusst die Dichte. Eine Goldlegierung mit hohem Anteil an weniger dichtem Material könnte dennoch sinken, obwohl der Goldanteil geringer ist als erwartet.
  • Hohlräume: Ein hohler Gegenstand aus Gold, der clever konstruiert ist, könnte trotz seines geringen Goldgehalts schwimmen oder zumindest weniger deutlich sinken als ein massiver Goldgegenstand gleichen Volumens.
  • Verunreinigungen: Äußere Beschichtungen oder Verunreinigungen können das Ergebnis verfälschen.

Alternativen zum Wasser-Test:

Für eine zuverlässige Bestimmung der Goldreinheit sind deutlich präzisere Methoden notwendig, wie z.B.:

  • Säureprobe: Eine Säureprobe mit Salpetersäure ist eine verbreitete Methode, um das Vorhandensein von Gold in Legierungen zu überprüfen. Reines Gold reagiert nicht mit Salpetersäure.
  • Probierstein: Auf einem Probierstein wird der Gegenstand gerieben und die entstehende Spur mit verschiedenen Säuren getestet.
  • Analysemethoden: Professionelle Analysemethoden wie Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) oder Atomspektroskopie liefern genaue Angaben zur Zusammensetzung und Reinheit des Goldes.

Fazit:

Während der einfache Wasser-Test einen ersten, groben Hinweis auf die Echtheit von Gold geben kann (schwimmender Gegenstand = kein Gold), ist er für eine zuverlässige Bestimmung der Echtheit ungeeignet. Für eine definitive Aussage sind spezialisierte Tests und ggf. professionelle Analysen notwendig. Der Wasser-Test sollte daher lediglich als eine erste, sehr oberflächliche Überprüfung gesehen werden.