Wie teuer ist ein Grundstück auf dem Mond?

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Der Mond: Ein faszinierendes, aber rechtlich unklar definiertes Objekt. Für 25 Euro ein 4000 Quadratmeter-Stück davon zu erwerben, wirkt verlockend, doch der scheinbare Schnäppchenpreis offenbart eine juristische Grauzone und verbirgt die tatsächliche Besitzfrage. Die angebotenen Grundstücke besitzen keinen rechtlichen Wert.

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Mondgrundstücke: Ein teures Vergnügen mit zweifelhaftem Wert

Der Mond, unser stiller Trabant, übt seit jeher eine unwiderstehliche Faszination auf die Menschheit aus. Die Sehnsucht nach den Sternen spiegelt sich auch im Angebot von „Mondgrundstücken“ wider, die für vergleichsweise geringe Summen – oft um die 25 Euro – erworben werden können. Doch hinter dem scheinbar günstigen Preis verbirgt sich eine juristische und wirtschaftliche Realität, die den Traum vom Mondbesitz schnell platzen lässt. Die Frage lautet also: Wie teuer ist ein Grundstück auf dem Mond? Die Antwort ist komplexer als man zunächst vermuten könnte.

Der offensichtliche Preis, die 25 Euro für ein angebliches Stück Mondland, ist irreführend. Dieser Betrag deckt lediglich die Kosten für eine Urkunde, ein Zertifikat, das den angeblichen Besitz eines bestimmten Areals auf dem Mond bestätigt. Dieses Zertifikat ist jedoch rechtlich wertlos. Der Weltraumvertrag von 1967, ratifiziert von der überwiegenden Mehrheit der Staaten, verbietet die Aneignung von Himmelskörpern durch einzelne Nationen oder Privatpersonen. Der Mond gehört somit keinem Staat und auch nicht einzelnen Individuen. Die Unternehmen, welche diese Zertifikate anbieten, betreiben daher einen lukrativen Handel mit scheinbaren Eigentumsrechten, die keinerlei rechtliche Grundlage haben.

Der tatsächliche Preis eines Mondgrundstücks ist daher nicht in Euro oder Dollar ausdrückbar. Es gibt keinen legalen Markt für Mondland. Um tatsächlich Land auf dem Mond zu “besitzen”, müsste man erst einmal die völkerrechtliche Lage fundamental ändern und eine neue Rechtsordnung für den Weltraum schaffen. Dies ist ein nahezu unvorstellbares Unterfangen mit enormen politischen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen.

Selbst wenn zukünftig eine solche Rechtsordnung geschaffen würde und der Handel mit Mondgrundstücken erlaubt wäre, läge der Preis astronomisch hoch. Der Aufwand für die Vermessung, die Dokumentation und die Durchsetzung von Eigentumsrechten auf einem Himmelskörper wie dem Mond wäre immens. Man denke nur an die Kosten für Raumfahrt, die Einrichtung von Infrastruktur und die Bewältigung der extremen Bedingungen auf dem Mond. Der Preis würde sich nicht nur auf den Landwert selbst beziehen, sondern auch auf den immensen Aufwand für dessen Erwerb und Verwaltung. Er wäre daher um ein Vielfaches höher als der scheinbar niedrige Preis der angebotenen “Mondgrundstücke”.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Grundstück auf dem Mond zu “kaufen” ist im Moment ein reines Marketing-Spiel. Der tatsächliche Preis ist unbestimmbar, da kein rechtlicher Rahmen existiert und der Aufwand für einen legalen Erwerb jenseits aller Vorstellungskraft liegt. Der scheinbar günstige Preis von 25 Euro ist nichts weiter als der Preis für eine hübsche, aber rechtlich bedeutungslose Urkunde.