Ist es gesünder, seine Spaghettisoße selbst zuzubereiten?

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Tomatensauce ist nicht nur ein schmackhafter kulinarischer Begleiter, sondern auch ein wahres Gesundheitswunder. Besonders für die Prostata und den Darm bietet sie wertvolle Unterstützung. Eine Studie spanischer Forscher hat ergeben, dass Tomatensauce die Aktivität probiotischer Darmbakterien ankurbelt und somit die Darmgesundheit fördert.

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Selbstgemachte Spaghettisoße: Gesünder als der Fertigtopf? Ein genauerer Blick

Tomatensauce, die rote Seele vieler italienischer Gerichte, ist weit mehr als nur ein Geschmacksträger. Ihr hoher Gehalt an Lycopin, einem Antioxidans, wird seit langem mit positiven Effekten auf die Gesundheit in Verbindung gebracht, besonders im Hinblick auf die Prostata und die Darmflora. Doch ist selbstgemachte Sauce tatsächlich gesünder als die industriell hergestellte Variante aus dem Supermarkt? Die Antwort ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein.

Die Studie spanischer Forscher, die Sie erwähnen, bestätigt den positiven Einfluss von Tomatensauce auf die Darmgesundheit. Die Aktivierung probiotischer Bakterien durch Lycopin und andere Inhaltsstoffe der Tomate ist ein wichtiger Aspekt. Jedoch gilt es zu differenzieren: Diese positiven Effekte beziehen sich primär auf Tomaten an sich und weniger auf die gesamte Sauce.

Die gesundheitlichen Vorteile selbstgemachter Sauce liegen vor allem in der Kontrolle der Zutaten. Sie bestimmen selbst die Qualität der Tomaten (biologisch angebaut, regional, sortenrein), die Menge an zugesetztem Zucker, Salz, Öl und weiteren Zutaten. Fertigprodukte enthalten oft versteckte Zusätze wie Geschmacksverstärker (z.B. Glutamat), Konservierungsstoffe und einen hohen Zuckeranteil, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Eine selbstgemachte Sauce ermöglicht es, auf diese Stoffe komplett zu verzichten und stattdessen mit Kräutern, Gewürzen und hochwertigem Olivenöl für Geschmack zu sorgen.

Aber: Auch selbstgemachte Sauce kann ungesund sein, wenn sie beispielsweise mit zu viel Öl, Salz oder Zucker zubereitet wird. Die Verwendung von verarbeiteten Tomaten aus der Dose (wegen Convenience) kann den Lycopin-Gehalt im Vergleich zu frischen Tomaten verringern. Das Kochen selbst kann den Gehalt an bestimmten Nährstoffen reduzieren.

Fazit: Eine selbstgemachte Spaghettisoße kann gesünder sein als Fertigprodukte, wenn sie mit hochwertigen, unverarbeiteten Zutaten und mit Bedacht hinsichtlich der Zugabe von Salz, Zucker und Öl zubereitet wird. Die Vorteile liegen primär in der Transparenz und der Kontrolle über die Inhaltsstoffe. Der ausschließliche Fokus auf den Lycopin-Gehalt ist jedoch irreführend, da andere Faktoren wie die Gesamtqualität der Zutaten und die Zubereitung einen mindestens genauso wichtigen Einfluss auf die gesundheitlichen Aspekte der Sauce haben. Der Genuss einer leckeren und gesunden Tomatensauce hängt also letztlich von der bewussten Auswahl der Zutaten und der Zubereitungsweise ab, unabhängig davon, ob sie selbstgemacht oder gekauft ist.