Kann Wasser bei 80 Grad kochen?
Der Siedepunkt von Wasser beträgt ca. 100 °C, nicht 80 °C. Flüssigkeiten, einschließlich Wasser, kochen bei ihrem jeweiligen Siedepunkt, der von Druck, Höhe und anderen Faktoren abhängt. Der Siedepunkt von Alkohol liegt unter 80 °C, während andere Begriffe für den Siedevorgang Simmern oder Köcheln sind.
Köchelt es schon bei 80 Grad? Eine Betrachtung des Siedepunkts von Wasser
Die Aussage „Wasser kocht bei 80 Grad“ ist schlichtweg falsch. Der allgemein bekannte Siedepunkt von Wasser liegt bei 100 Grad Celsius auf Meereshöhe. Diese scheinbar einfache Tatsache birgt jedoch einige interessante Feinheiten, die es wert sind, genauer betrachtet zu werden.
Der Siedepunkt ist die Temperatur, bei der ein Stoff vom flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht. Dieser Übergang findet statt, wenn der Dampfdruck des Wassers gleich dem Umgebungsdruck ist. Bei 100°C und normalem Luftdruck (1 Atmosphäre) erreicht der Wasserdampf diesen Druck und beginnt zu sieden. Bei 80 Grad Celsius hingegen besitzt das Wasser zwar einen deutlich höheren Dampfdruck als bei Raumtemperatur, er reicht aber bei Normaldruck nicht aus, um den Siedevorgang zu initiieren. Das Wasser wird zwar wärmer und verdunstet an der Oberfläche, jedoch nicht in dem explosionsartigen, für das Kochen typischen Blasenbildungsprozess.
Einflussfaktoren auf den Siedepunkt:
Der Siedepunkt von Wasser ist jedoch keine absolute Konstante. Mehrere Faktoren beeinflussen ihn maßgeblich:
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Luftdruck: In höheren Lagen ist der Luftdruck niedriger. Dadurch sinkt auch der Siedepunkt des Wassers. In den Bergen, wo der Luftdruck geringer ist, kocht Wasser bereits bei deutlich unter 100°C. Umgekehrt steigt der Siedepunkt in größeren Tiefen, wo der Druck höher ist.
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Lösungsmittel: Gelöste Stoffe im Wasser, wie beispielsweise Salz, erhöhen den Siedepunkt leicht. Dieser Effekt, bekannt als Siedepunkterhöhung, wird in der Chemie genutzt und erklärt, warum Salzwasser etwas später kocht als reines Wasser.
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Verunreinigungen: Auch winzige Verunreinigungen im Wasser können den Siedepunkt minimal beeinflussen. Dies ist jedoch im Alltag meist vernachlässigbar.
Verwechslung mit Simmern:
Die Verwirrung um die 80-Grad-Marke könnte auf eine Verwechslung mit dem Simmern oder Köcheln zurückzuführen sein. Beim Simmern wird das Wasser zwar erhitzt, jedoch nicht zum vollständigen Sieden gebracht. Hierbei bleibt die Temperatur unter dem Siedepunkt und es findet ein langsames, gleichmäßiges Erwärmen statt. 80°C ist eine gängige Temperatur für das schonende Garen von empfindlichen Lebensmitteln.
Fazit:
Wasser kocht bei Normaldruck auf Meereshöhe bei 100°C. Eine Temperatur von 80°C reicht nicht aus, um den Siedevorgang einzuleiten. Der Siedepunkt ist abhängig von verschiedenen Faktoren und sollte nicht mit dem Simmern oder Köcheln verwechselt werden. Die Aussage “Wasser kocht bei 80 Grad” ist daher unzutreffend und falsch.
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