Warum ist in Kräutersalz Zucker?

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Der scheinbar hohe Zuckergehalt in Kräutersalz resultiert aus der natürlichen Zuckerkonzentration in den Kräutern selbst. Das Trocknen führt zu Wasserverlust und einer damit verbundenen Anreicherung der vorhandenen Inhaltsstoffe, inklusive Zucker. Die angegebene Zuckermenge spiegelt also nicht unbedingt zugesetzten Zucker wider.
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Das süße Geheimnis des Kräutersalzes: Warum ist da Zucker drin?

Kräutersalz – die aromatische Würze für unzählige Gerichte. Doch ein Blick auf die Zutatenliste offenbart oft einen überraschenden Eintrag: Zucker. Viele Verbraucher fragen sich verwirrt: Warum ist in Kräutersalz Zucker enthalten? Handelt es sich um einen versteckten Zusatzstoff, um den Geschmack zu verstärken oder gar künstlich zu verbessern? Die Antwort ist komplexer, als man zunächst vermuten mag.

Der scheinbar hohe Zuckergehalt resultiert in erster Linie nicht aus raffiniertem Zucker, der extra hinzugefügt wird. Vielmehr ist die Erklärung in der Natur der verwendeten Kräuter selbst zu suchen. Viele Kräuter, besonders solche mit intensiven Aromen wie Oregano, Basilikum oder Thymian, enthalten von Natur aus Zucker. Dieser Zucker liegt in Form verschiedener Einfach- und Zweifachzucker vor und trägt maßgeblich zum Geschmacksprofil der Pflanze bei. Dieser natürliche Zucker ist ein integraler Bestandteil des aromatischen Profils und nicht etwa ein willkürlicher Zusatz.

Der Trocknungsprozess, ein unabdingbarer Schritt bei der Herstellung von Kräutersalz, verstärkt den scheinbaren Zuckeranteil. Beim Trocknen verdunstet das Wasser aus den Kräutern. Alle übrigen Bestandteile, darunter auch der natürliche Zucker, bleiben konzentriert zurück. Das bedeutet, dass der prozentuale Anteil des Zuckers in Relation zur Gesamtmenge des getrockneten Kräuters deutlich höher ist als im ursprünglichen, frischen Kraut. Die auf der Verpackung angegebene Zuckermenge spiegelt daher nicht unbedingt einen zugesetzten Zucker wider, sondern vielmehr die konzentrierte Konzentration des natürlich vorkommenden Zuckers.

Hersteller sind aufgrund gesetzlicher Vorgaben verpflichtet, alle Inhaltsstoffe, inklusive natürlich vorkommender Zucker, in absteigender Reihenfolge nach Gewicht anzugeben. Dies führt dazu, dass der Zuckeranteil – obwohl natürlich vorkommend – in der Zutatenliste prominent erscheint und somit zu Missverständnissen führen kann. Um dies zu vermeiden, sollten Verbraucher die Zutatenliste sorgfältig lesen und die Gesamtmenge des Zuckers im Verhältnis zur Gesamtmenge des Produkts betrachten. Ein Blick auf die Nährwertangaben kann ebenfalls hilfreich sein, um den tatsächlichen Zuckergehalt pro Portion besser einzuschätzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Zucker in Kräutersalz ist in den meisten Fällen kein künstlich hinzugefügter Zusatzstoff, sondern resultiert aus der natürlichen Zuckerkonzentration der verwendeten Kräuter und deren Konzentrationswirkung durch den Trocknungsprozess. Die Kennzeichnung auf der Verpackung sollte im Kontext dieser Tatsache betrachtet werden.