Was löst Fett und Öl auf?

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Zur Entfernung von Fett- und Ölflecken empfiehlt sich die Verwendung fettlösender Mittel wie Gallseife, Spülmittel oder Kernseife. Tragen Sie das gewählte Mittel auf den feuchten Fleck auf und lassen Sie es etwa eine halbe Stunde einwirken. Waschen Sie anschließend das Kleidungsstück wie gewohnt in der Waschmaschine.

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Fett und Öl: Die Chemie der Fleckentfernung

Fett- und Ölflecken gehören zu den hartnäckigsten Verschmutzungen im Haushalt. Im Gegensatz zu wasserlöslichen Substanzen lassen sie sich nicht einfach mit Wasser auswaschen, da sie sich nicht mit Wasser vermischen. Um sie zu entfernen, benötigt man Substanzen, die die chemische Eigenschaft des Fettes und Öls – ihre hydrophobe Natur – überwinden können. Die erfolgreiche Fleckentfernung beruht dabei auf dem Prinzip der Emulgierung.

Fette und Öle bestehen aus langkettigen Kohlenwasserstoffverbindungen. Diese Moleküle sind unpolar und ziehen sich gegenseitig an, während sie Wasser – ein polares Lösungsmittel – abstoßen. Waschmittel und andere fettlösende Mittel funktionieren, indem sie die Fettmoleküle umschließen und so sogenannte Mizellen bilden. Diese Mizellen sind winzige Kügelchen, deren hydrophober Kern die Fettmoleküle einschließt, während ihre äußere Hülle hydrophil (wasserliebend) ist. Dadurch werden die Fettmoleküle indirekt wasserlöslich gemacht und können mit dem Wasser aus dem Gewebe gespült werden.

Welche Mittel lösen Fett und Öl effektiv auf?

Die gängigsten Mittel nutzen unterschiedliche Mechanismen der Emulgierung:

  • Gallseife: Enthält Gallensalze, natürliche Tenside, die eine hervorragende Emulgierungskraft besitzen. Die Gallensalze setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab und ermöglichen so einen besseren Kontakt zwischen Wasser und Fett. Sie sind besonders effektiv bei älteren, eingetrockneten Flecken.

  • Spülmittel: Moderne Spülmittel enthalten synthetische Tenside, die ebenfalls die Oberflächenspannung des Wassers reduzieren und Fettmoleküle umschließen. Ihre Wirksamkeit hängt von der Zusammensetzung des Spülmittels ab; Spülmittel mit einem hohen Anteil an Tensiden sind effektiver.

  • Kernseife: Eine klassische Seife auf der Basis von Ölen und Fetten. Sie enthält ebenfalls natürliche Tenside, die, obwohl weniger effektiv als Gallensalze, immer noch eine gute Fettlösungskraft besitzen. Ihre schonendere Wirkung macht sie für empfindliche Stoffe geeignet.

  • Spezielle Fleckentferner: Diese Produkte enthalten oft eine Kombination aus verschiedenen Tensiden und Enzymen. Enzyme zersetzen die Fettmoleküle zusätzlich, was die Reinigung erleichtert.

Wichtig bei der Anwendung:

  • Vorbehandlung: Tragen Sie das gewählte Mittel auf den feuchten Fleck auf. Die Feuchtigkeit unterstützt die Emulgierung. Lassen Sie das Mittel einwirken, idealerweise einige Stunden oder über Nacht, um die Fettmoleküle vollständig zu lösen.

  • Mechanische Einwirkung: Ein sanftes Rubbeln des Flecks mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm kann die Wirkung der fettlösenden Mittel verstärken.

  • Temperatur: Warmes Wasser unterstützt den Reinigungsprozess, da die Löslichkeit von Fetten bei höheren Temperaturen steigt. Verwenden Sie jedoch keine zu hohe Temperatur, da dies zu Schäden am Gewebe führen kann.

  • Nachbehandlung: Nach der Vorbehandlung sollte das Kleidungsstück wie gewohnt in der Waschmaschine gewaschen werden.

Fazit:

Die erfolgreiche Entfernung von Fett- und Ölflecken basiert auf dem Prinzip der Emulgierung. Verschiedene fettlösende Mittel bieten unterschiedliche Wirkungsweisen und sind je nach Fleck und Gewebe unterschiedlich geeignet. Eine gründliche Vorbehandlung und die richtige Anwendung des gewählten Mittels sind entscheidend für einen erfolgreichen Reinigungserfolg.