Was passiert, wenn man Kühlwasser nicht mischt?

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Nicht jedes Frostschutzmittel eignet sich zur Mischung. Werden inkompatible Frostschutzmittel kombiniert, kann es zu unerwünschten chemischen Reaktionen kommen, die die Kühlleistung beeinträchtigen und Schäden am Kühlsystem verursachen können.

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Kühlwasser-Mix: Vorsicht vor der falschen Mischung!

Das Kühlsystem eines Autos ist essentiell für dessen einwandfreie Funktion. Es verhindert Überhitzung des Motors und schützt ihn vor Frostschäden. Viele Autofahrer greifen daher im Winter zu Frostschutzmitteln, um das Kühlwasser winterfest zu machen. Doch was passiert, wenn man verschiedene Kühlmittel, oder gar Kühlmittel und Leitungswasser wahllos mischt? Die Antwort ist: Es kann fatale Folgen haben.

Der weitverbreitete Glaube, man könne einfach verschiedene Frostschutzmittel mischen, ist ein gefährlicher Irrtum. Nicht jedes Kühlmittel ist mit jedem anderen kompatibel. Die Zusammensetzung der verschiedenen Produkte unterscheidet sich erheblich. Während einige auf Ethylenglykol basieren, verwenden andere Propylenglykol. Hinzu kommen unterschiedliche Additive, die Korrosionsschutz, Schaumbildungsvermeidung und andere wichtige Funktionen gewährleisten.

Die Folgen inkompatibler Mischungen:

Die Mischung inkompatibler Kühlmittel kann zu mehreren problematischen Szenarien führen:

  • Ausfällung: Die verschiedenen Additive können miteinander reagieren und unlösliche Verbindungen bilden. Diese fallen als Schlamm aus und setzen sich in den Kühlkanälen ab. Dies reduziert die Kühlleistung drastisch, führt zu Überhitzung und kann im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden führen.

  • Korrosion: Die chemischen Reaktionen können den Korrosionsschutz des Kühlmittels zerstören. Das führt zu verstärkter Korrosion an metallischen Teilen des Kühlsystems, wie z.B. dem Motorblock, dem Kühler und den Schläuchen. Die Folge sind Lecks, Ausfälle und hohe Reparaturkosten.

  • Verminderte Kühlwirkung: Die Mischung kann die Wärmeleitfähigkeit des Kühlmittels herabsetzen. Der Motor kühlt weniger effektiv, was wiederum das Risiko einer Überhitzung erhöht.

  • Schaumbildung: Inkompatibel gemischte Kühlmittel können zu verstärkter Schaumbildung führen. Schaum vermindert die Kühlleistung, da er die Wärmeübertragung behindert.

  • Verstopfte Kühlkanäle: Wie bereits erwähnt, können sich die ausgefallenen Substanzen in den feinen Kühlkanälen absetzen und diese verstopfen. Dies führt zu einer unzureichenden Kühlung einzelner Bereiche des Motors und kann zu lokalen Überhitzungen und damit zu irreparablen Schäden führen.

Was tun?

Um Schäden zu vermeiden, ist es unerlässlich, die Angaben des Fahrzeugherstellers zu beachten und nur das vom Hersteller empfohlene Kühlmittel zu verwenden. Bei Unsicherheit sollte man sich an eine Fachwerkstatt wenden. Eine Spülung des Kühlsystems ist nach dem Mischen inkompatibler Kühlmittel unbedingt notwendig, um alle Rückstände zu entfernen. Das reine Nachfüllen mit dem korrekten Kühlmittel reicht nicht aus.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Mischen von Kühlmitteln ist ein Risiko, das man besser nicht eingeht. Die potentiellen Schäden am Kühlsystem und am Motor können die Kosten für die Verwendung des richtigen Kühlmittels bei weitem übersteigen. Vorsicht und die Einhaltung der Herstellerangaben sind daher unerlässlich.