Was schmeckt salzig ohne Salz?

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Frische oder getrocknete Kräuter und Gewürze bringen Salzigkeit ohne Salz hinzu. Rosmarin, Majoran, Koriander, Kümmel, Paprika und Curry verleihen Gerichten Würze und ein frisches Aroma.

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Salzig ohne Salz? Ein überraschender Geschmacksgenuss!

Die Reduktion von Natriumchlorid in unserer Ernährung ist ein wichtiges Thema. Doch wer auf Salz verzichtet, muss nicht auf den salzigen Geschmack verzichten. Überraschenderweise können viele Zutaten und Zubereitungstechniken ein ähnliches Geschmackserlebnis liefern, ohne dabei die Gesundheit zu belasten. Es geht nicht darum, Salz komplett zu ersetzen, sondern um eine geschickte Ergänzung und geschmackliche Abrundung.

Die Power der Umami-Bomben:

Ein wichtiger Faktor ist der fünfte Geschmack, Umami. Dieser herzhafte, würzige Geschmack wird oft mit einer salzigen Note verwechselt. Zutaten wie:

  • Hefeextrakt: Ein starkes Umami-Konzentrat, das Speisen eine tiefe, herzhafte Note verleiht. Vorsicht bei der Dosierung, da es intensiv ist.
  • Sojasauce (in Maßen): Enthält neben Salz auch Umami-reiche Aminosäuren, die den salzigen Eindruck verstärken. Hier ist die Auswahl einer natriumreduzierten Variante ratsam.
  • Pilze (Shiitake, Portobello): Besonders getrocknete Pilze sind Umami-Powerhäuser und liefern einen intensiven, herzhaften Geschmack.
  • Reife Tomaten: Enthalten Glutamat, einen Umami-Verstärker, der den Eindruck von Salzigkeit verstärkt.
  • Algen (z.B. Wakame, Dulse): Besitzen einen eigenen, intensiven, teilweise salzigen Geschmack, der Salz ersetzen kann.

Die Magie der Kräuter und Gewürze:

Kräuter und Gewürze bieten ein breites Spektrum an Aromen, die oft den salzigen Geschmack unterstreichen oder ihn sogar ganz ersetzen können. Die in Ihrem Text genannten Rosmarin, Majoran, Koriander, Kümmel, Paprika und Curry sind gute Beispiele. Ergänzend dazu seien genannt:

  • Selleriesalz (ohne zugesetztes Salz): Hier wird die Würze durch die Sellerie selbst erzeugt.
  • Knoblauch und Zwiebeln: Verleihen Gerichten eine kräftige Würze und maskieren den Mangel an Salz.
  • Zitronensaft und Essig: Die Säure dieser Zutaten hebt andere Aromen hervor und sorgt für einen intensiveren Geschmackseindruck, der den Bedarf an Salz reduziert.

Zubereitungstechniken:

Auch die Zubereitung spielt eine Rolle:

  • Rösten von Gemüse: Konzentriert die Aromen und erzeugt karamellisierte Oberflächen, die intensiver schmecken.
  • Garen in Brühe: Verleiht Speisen eine natürliche Würze und Tiefe.
  • Marinieren: Durch Einlegen in Kräuter- oder Essigmarinaden werden die Aromen in das Gargut gezogen.

Fazit:

Der Verzicht auf Salz muss kein Verzicht auf Geschmack sein. Durch geschickte Kombination von Umami-reichen Zutaten, intensiven Kräutern und Gewürzen und cleveren Zubereitungstechniken kann man Gerichte wunderbar würzen und ein salziges Geschmackserlebnis schaffen, ohne auf Natriumchlorid zurückgreifen zu müssen. Es erfordert etwas Experimentierfreude und ein geschultes Geschmacksempfinden, aber das Ergebnis belohnt die Mühe.