Wie lange müssen Bruteier gedreht werden?

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Bei der Kunstbrut oder Naturbrut behält das Bruteier seine Brutfähigkeit etwa 14 Tage lang. Dabei ist es wichtig, die Bruteier bei einer Temperatur von 10 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 75 % zu lagern. Die Brutdauer beträgt im Durchschnitt sowohl in der Kunstbrut als auch in der Naturbrut 21 Tage, abhängig von der Rasse kann sie jedoch um einen halben Tag variieren.

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Das Geheimnis des Drehens: Wie lange müssen Bruteier bewegt werden?

Die erfolgreiche Bebrütung von Bruteiern ist ein komplexer Prozess, der neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch die regelmäßige Bewegung der Eier umfasst. Während die allgemeine Brutdauer bei Hühnern mit 21 Tagen bekannt ist, konzentriert sich dieser Artikel auf die Dauer und Notwendigkeit des Drehens der Bruteier – eine oft unterschätzte, aber entscheidende Komponente für eine hohe Schlupfquote.

Warum müssen Bruteier gedreht werden?

Das Drehen der Eier ist essenziell, um eine gleichmäßige Erwärmung des Embryos zu gewährleisten. Liegt das Ei längere Zeit in einer Position, kann es zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung kommen. Dies führt dazu, dass sich der Embryo an der wärmeren Seite festklebt und die Entwicklung behindert oder sogar unmöglich macht. Durch das regelmäßige Drehen wird verhindert, dass der Dottersack an die Eischale klebt und die Blutgefäße, die den Embryo versorgen, beschädigt werden. Auch die Entwicklung des Embryos wird optimiert, da er stets optimale Bedingungen vorfindet.

Wie oft und wie lange muss gedreht werden?

Es gibt keine einheitliche Antwort auf die Frage, wie oft Bruteier gedreht werden müssen. Vielmehr hängt die Frequenz von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Geflügels, die verwendete Brutmaschine und die individuellen Erfahrungen des Züchters. Generell gilt jedoch: Ein mehrmaliges Drehen pro Tag ist empfehlenswert.

  • Mindestens 3-mal täglich: Dies ist ein guter Richtwert für die meisten Arten, wobei die Drehungen gleichmäßig über den Tag verteilt sein sollten (z.B. morgens, mittags und abends).

  • Mehr als 3-mal täglich: Einige Züchter bevorzugen ein noch häufigeres Drehen, z.B. alle 4-6 Stunden. Dies ist vor allem bei automatischen Brutmaschinen praktikabel und kann die Schlupfquote weiter verbessern.

  • Die richtige Technik: Beim Drehen sollte das Ei um mindestens 90 Grad gedreht werden. Einfach nur leicht zu kippen reicht nicht aus. Eine vollständige Drehung um die eigene Achse ist optimal.

Die Dauer des Drehens ist weniger entscheidend als die Häufigkeit. Es geht nicht darum, die Eier lange zu drehen, sondern sie regelmäßig in eine neue Position zu bringen.

Ausnahmen:

In den letzten Tagen vor dem Schlupf sollte das Drehen der Eier eingestellt werden. Die Küken benötigen nun Ruhe, um sich in die richtige Position zu bringen und aus dem Ei zu schlüpfen. Der genaue Zeitpunkt hierfür variiert leicht je nach Art und muss gegebenenfalls individuell beobachtet werden.

Fazit:

Das regelmäßige Drehen der Bruteier ist eine unerlässliche Maßnahme für eine erfolgreiche Brut. Die Häufigkeit des Drehens sollte sorgfältig bedacht und an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Eine sorgfältige Beobachtung und Dokumentation der Ergebnisse helfen, die optimale Drehstrategie für den eigenen Brutprozess zu finden. Experimentieren Sie vorsichtig und beobachten Sie aufmerksam die Entwicklung Ihrer Bruteier, um die beste Methode für Ihren Erfolg zu finden.