Wie viel Wasser für 1l Hafermilch?

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Die Herstellung von Hafermilch erfordert einen hohen Wasserverbrauch. Für einen Liter Hafermilch werden ca. 38 Liter Wasser benötigt, was durch die Bewässerung der Reisfelder, die zur Haferproduktion notwendig sind, erklärt wird.
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Wie viel Wasser braucht ein Liter Hafermilch? – Ein kritischer Blick auf die ökologische Bilanz

Die Nachfrage nach pflanzlichen Milchalternativen steigt stetig. Hafermilch, eine beliebte Wahl, wird oft als umweltfreundlicher als Kuhmilch angepriesen. Doch ein Blick hinter die Kulissen offenbart ein komplexeres Bild, besonders was den Wasserverbrauch betrifft. Die Behauptung, dass für einen Liter Hafermilch nur wenig Wasser benötigt wird, ist eine vereinfachte Darstellung und vernachlässigt die gesamte Wertschöpfungskette.

Die Produktion von Hafermilch erfordert zwar keine Milchkühe, aber der Wasserverbrauch ist nicht zu vernachlässigen. Die oft zitierte Zahl von 38 Litern Wasser pro Liter Hafermilch, die auf die Bewässerung der Haferfelder zurückzuführen ist, ist zwar korrekt, aber irreführend. Sie berücksichtigt nicht den gesamten Wasserkreislauf, der von der Saat bis zum Endprodukt reicht.

Der entscheidende Faktor ist die enorme Wassermenge, die für die Landwirtschaft, also auch die Haferproduktion, notwendig ist. Hierbei spielt die Bewässerung eine wesentliche Rolle. In Regionen mit Wasserknappheit oder intensiver Landwirtschaft kann der Wasserverbrauch pro Hektar Hafer deutlich höher liegen, als in Regionen mit ausreichend Niederschlägen.

Neben dem Bewässerungsbedarf ist auch der Wasserverbrauch in den Produktionsstätten für die Verarbeitung der Haferflocken zu Milch zu berücksichtigen. Die Reinigung und das Abfüllen der Hafermilch erfordern ebenfalls Wasser. Der gesamte Wasserfußabdruck ist also deutlich größer, als die 38 Liter pro Liter Hafermilch implizieren.

Die ökologische Bilanz von Hafermilch ist komplex und hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie dem Anbaugebiet, der Bewässerungsmethode, den Produktionsstandards und dem spezifischen Herstellungsverfahren. Es ist wichtig, den gesamten Wasserverbrauch entlang der Lieferkette zu betrachten und nicht nur den direkten Wasserbedarf für die Bewässerung.

Eine nachhaltige Alternative? Ja, aber mit Vorsicht. Hafermilch kann eine umweltfreundlichere Wahl im Vergleich zu Kuhmilch sein, aber der Wasserverbrauch ist nicht zu unterschätzen. Konsumenten sollten daher auf transparente Informationen über den Produktionsweg achten und auf regionale Produkte zurückgreifen, um den Wasserfußabdruck zu minimieren. Denn die Auswahl der richtigen pflanzlichen Milchalternative sollte immer im Kontext des gesamten ökologischen Fußabdrucks betrachtet werden.