Woher kommt die Redewendung „ein Apfel am Tag“?

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Ursprünglich walisischer Herkunft, tauchte die Weisheit vom apfelgesunden Leben bereits 1866 auf, wenngleich in leicht abgewandelter Form. Erst 1913 erreichte die bekannte Version „Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern ihre heutige Popularität. Die langlebige Redensart zeugt von der anhaltenden Wertschätzung einfacher, natürlicher Heilmittel.

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Der Apfel und der Doktor: Woher kommt die berühmte Redewendung?

“Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern.” Dieser Satz ist fast jedem geläufig und symbolisiert seit Generationen die gesundheitsfördernde Wirkung des Apfels. Aber woher stammt diese populäre Weisheit wirklich? Und warum gerade ein Apfel? Die Antwort führt uns in die Vergangenheit, genauer gesagt ins 19. Jahrhundert, und in ein Land, das vielleicht nicht jeder mit Äpfeln in Verbindung bringt: Wales.

Entgegen der landläufigen Meinung ist die Redewendung nicht biblischen Ursprungs oder einem antiken Gelehrten zuzuschreiben. Stattdessen wurzelt sie tief in der walisischen Folklore. Im Jahr 1866 tauchte erstmals eine Version auf, die der uns bekannten bereits sehr nahe kam. In einem Sprichwort hieß es: “Eat an apple on going to bed, And you’ll keep the doctor from earning his bread.” Übersetzt bedeutet das: “Iss einen Apfel, bevor du ins Bett gehst, und du wirst den Arzt davon abhalten, sein Brot zu verdienen.”

Diese frühe Version unterscheidet sich geringfügig von der uns vertrauten, trägt aber bereits die Kernbotschaft in sich: Der Apfel hat eine vorbeugende Wirkung und kann Arztbesuche reduzieren. Es ist interessant, dass die ursprüngliche Formulierung den Zeitpunkt des Verzehrs – vor dem Schlafengehen – betonte, was möglicherweise mit der Verdauungsförderung oder einer beruhigenden Wirkung in Verbindung gebracht wurde.

Erst im Jahr 1913 kristallisierte sich die heutige, prägnantere Form heraus: “An apple a day keeps the doctor away.” Diese Version ist kürzer, einprägsamer und universeller verständlich. Sie verlor den Fokus auf den Zeitpunkt und betonte stattdessen die Regelmäßigkeit des Konsums: Ein Apfel jeden Tag.

Die Popularität der Redewendung stieg im Laufe des 20. Jahrhunderts stetig an und sie etablierte sich fest im kollektiven Gedächtnis. Sie findet sich in zahlreichen Publikationen, Kinderbüchern und sogar in der Werbung wieder.

Doch warum gerade ein Apfel? Die Antwort liegt wohl in der Verfügbarkeit, dem Geschmack und den (bereits damals bekannten) gesundheitlichen Vorteilen der Frucht. Äpfel waren in vielen Regionen leicht zugänglich und relativ kostengünstig. Zudem wurden ihnen schon früh positive Eigenschaften zugeschrieben, beispielsweise die Förderung der Verdauung.

Die Langlebigkeit der Redewendung “Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern” zeugt von der anhaltenden Wertschätzung einfacher, natürlicher Heilmittel. Sie erinnert uns daran, dass eine ausgewogene Ernährung und der Verzehr von Obst und Gemüse einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesundheit leisten können. Auch wenn ein Apfel allein keinen Arztbesuch gänzlich ersetzen kann, so bleibt die Botschaft doch relevant: Prävention ist besser als Heilung. Und ein leckerer Apfel ist dabei sicherlich ein guter Anfang.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Die Redewendung stammt ursprünglich aus Wales und tauchte 1866 in einer frühen Form auf.
  • Die heutige Version “Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern” wurde 1913 populär.
  • Die Langlebigkeit der Redewendung unterstreicht die Bedeutung einfacher, natürlicher Heilmittel und die Wertschätzung einer ausgewogenen Ernährung.
  • Der Apfel wurde wohl aufgrund seiner Verfügbarkeit, seines Geschmacks und seiner vermuteten gesundheitlichen Vorteile ausgewählt.