Bekommt man Magnesium aus dem Leitungswasser?

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Leitungswasser kann tatsächlich eine kleine, aber relevante Magnesiumquelle darstellen. Während der Aufbereitung des Grund- und Oberflächenwassers, das natürlicherweise Magnesium enthält, bleibt ein Teil dieses Minerals im Trinkwasser erhalten. Studien zeigen, dass 100g Leitungswasser etwa 1mg Magnesium liefern können, was zur täglichen Magnesiumzufuhr beiträgt.

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Magnesium im Leitungswasser: Tropfen auf den heißen Stein oder wertvolle Ergänzung?

Die Frage, ob Leitungswasser eine nennenswerte Magnesiumquelle darstellt, ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein. Während das weit verbreitete Bild von Leitungswasser als nahezu magnesiumfrei herrscht, zeigen nähere Untersuchungen ein differenzierteres Bild. Die tatsächliche Magnesiumkonzentration im Leitungswasser variiert erheblich und hängt von zahlreichen Faktoren ab.

Die Quelle des Wassers spielt eine entscheidende Rolle: Das Grundwasser, aus dem ein Großteil unseres Leitungswassers gewonnen wird, enthält natürlicherweise Mineralien, darunter Magnesium. Die Geologie des jeweiligen Gebietes, die Art des Gesteins und des Bodens, beeinflussen die Mineralzusammensetzung des Wassers. Oberflächenwasser hingegen, wie beispielsweise Flüsse und Seen, enthält in der Regel weniger Magnesium.

Aufbereitung beeinflusst den Magnesiumgehalt: Der Aufbereitungsprozess des Wassers im Wasserwerk hat einen erheblichen Einfluss auf den finalen Magnesiumgehalt im Leitungswasser. Während einige Verfahren den Magnesiumgehalt kaum beeinflussen, können andere, wie beispielsweise die Enthärtung, einen Teil des Magnesiums entfernen. Die genaue Zusammensetzung der Aufbereitungsstufen ist daher entscheidend und variiert regional stark.

Wie viel Magnesium steckt wirklich drin? Die Aussage, 100g Leitungswasser liefern etwa 1mg Magnesium, ist eine grobe Vereinfachung. Diese Menge kann stark schwanken und liegt weit unter der empfohlenen Tageszufuhr von Magnesium (300-400mg für Erwachsene). Während die aus Leitungswasser aufgenommene Menge einen marginalen Beitrag zur Tageszufuhr leisten kann, sollte sie keinesfalls als Hauptquelle für Magnesium betrachtet werden. Eine zuverlässige Bestimmung des Magnesiumgehalts im eigenen Leitungswasser erfordert eine Laboranalyse.

Fazit: Leitungswasser kann einen kleinen Beitrag zur Magnesiumzufuhr leisten, der jedoch von der Wasserquelle und den Aufbereitungsverfahren abhängt und regional stark variiert. Um den tatsächlichen Magnesiumgehalt zu kennen, ist eine Analyse des eigenen Leitungswassers ratsam. Leitungswasser sollte jedoch nicht als primärer Lieferant von Magnesium angesehen werden; eine ausgewogene Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln bleibt unverzichtbar für eine ausreichende Versorgung. Wer Unsicherheiten bezüglich seiner Magnesiumzufuhr hat, sollte einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren.