Hat das Einfrieren Auswirkungen auf die Vitamine?

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Durch das Einfrieren können sich Nährstoffgehalt und Qualität von Lebensmitteln verändern. Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C und B können dabei verloren gehen. Längeres Einfrieren kann zudem zu Gefrierbrand führen, wodurch Zellwände platzen und unerwünschte Veränderungen auftreten können.

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Die Wahrheit über Vitamine und den Tiefkühlschrank: Bleiben sie erhalten oder gehen sie verloren?

Der Tiefkühler ist ein Segen für die moderne Küche. Er ermöglicht es uns, Lebensmittel länger haltbar zu machen, saisonale Produkte zu genießen und Essensreste aufzubewahren. Doch was passiert dabei mit den wertvollen Vitaminen in unseren Lebensmitteln? Verabschieden sie sich klammheimlich in die ewigen Jagdgründe, sobald die Temperatur unter Null sinkt? Die Antwort ist komplexer als ein einfaches Ja oder Nein und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Gefrieren – Mehr als nur eine Konservierungsmethode

Das Einfrieren an sich ist im Grunde eine sehr schonende Konservierungsmethode. Durch die niedrigen Temperaturen wird die Aktivität von Enzymen und Mikroorganismen, die für den Verderb verantwortlich sind, stark verlangsamt oder sogar gestoppt. Das bedeutet, dass der Abbau von Vitaminen ebenfalls deutlich verlangsamt wird. Im Vergleich zu anderen Konservierungsmethoden, wie dem Erhitzen beim Einkochen, kann das Einfrieren oft sogar vorteilhafter sein, da es die Hitzeeinwirkung vermeidet, die einige Vitamine zerstören kann.

Die Stolpersteine beim Einfrieren: Vitamine im Visier

Trotzdem ist das Einfrieren nicht frei von Risiken für den Vitamingehalt. Hier sind einige Faktoren, die eine Rolle spielen:

  • Wasserlösliche Vitamine: Die wasserlöslichen Vitamine, insbesondere Vitamin C und die B-Vitamine, sind anfälliger für Verluste beim Einfrieren. Ein Teil dieser Vitamine kann beim Auftauen mit dem Tauwasser verloren gehen. Das liegt daran, dass sie sich im Zellsaft befinden und beim Gefrieren Zellwände beschädigt werden können.
  • Die Vorbereitung ist entscheidend: Die Art und Weise, wie Lebensmittel vor dem Einfrieren behandelt werden, hat einen großen Einfluss auf den Vitaminverlust. Blanchieren, also kurzes Überbrühen mit heißem Wasser, ist eine gängige Praxis, um Enzyme zu deaktivieren, die auch im gefrorenen Zustand noch aktiv sein und Vitamine abbauen können. Allerdings kann das Blanchieren selbst zu Vitaminverlusten führen. Daher ist es wichtig, die Blanchierzeit kurz zu halten.
  • Die Gefriergeschwindigkeit: Je schneller ein Lebensmittel gefriert, desto kleiner sind die Eiskristalle, die sich bilden. Kleinere Eiskristalle beschädigen die Zellwände weniger stark, was wiederum zu geringeren Vitaminverlusten führt. Schockfrosten ist hier die beste Methode.
  • Die Lagerzeit: Je länger ein Lebensmittel eingefroren ist, desto größer ist das Risiko von Vitaminverlusten. Obwohl der Abbau verlangsamt wird, findet er dennoch statt. Daher sollten Lebensmittel nicht endlos im Gefrierschrank lagern.
  • Gefrierbrand: Gefrierbrand entsteht, wenn Feuchtigkeit aus dem Lebensmittel verdunstet und an der Oberfläche Eiskristalle bildet. Dies führt nicht nur zu Geschmacks- und Texturveränderungen, sondern kann auch den Vitaminverlust beschleunigen, da Zellwände platzen und Nährstoffe verloren gehen. Eine luftdichte Verpackung ist entscheidend, um Gefrierbrand zu verhindern.

Was können Sie tun, um Vitamine beim Einfrieren zu schützen?

  • Frische ist Trumpf: Verwenden Sie möglichst frische und reife Lebensmittel, da diese den höchsten Vitamingehalt haben.
  • Richtig vorbereiten: Blanchieren Sie Gemüse, wenn empfohlen, aber halten Sie die Blanchierzeit kurz.
  • Schnell einfrieren: Verwenden Sie die Schockfrost-Funktion Ihres Gefrierschranks oder legen Sie die Lebensmittel in kleinen Portionen zum Einfrieren aus.
  • Luftdicht verpacken: Verwenden Sie Gefrierbeutel oder -dosen und achten Sie darauf, dass die Luft herausgedrückt wird.
  • Nicht zu lange lagern: Beachten Sie die empfohlene Lagerzeit für verschiedene Lebensmittel im Gefrierschrank.
  • Schonend auftauen: Tauen Sie die Lebensmittel im Kühlschrank oder in der Mikrowelle auf, um Vitaminverluste zu minimieren. Vermeiden Sie das Auftauen bei Zimmertemperatur.
  • Tauwasser verwenden: Verwenden Sie das Tauwasser für Saucen oder Suppen, da es einen Teil der wasserlöslichen Vitamine enthält.

Fazit:

Das Einfrieren ist eine praktische und oft schonende Methode zur Konservierung von Lebensmitteln. Obwohl es zu Vitaminverlusten kommen kann, können diese durch eine sorgfältige Vorbereitung, schnelle Gefriergeschwindigkeit und angemessene Lagerung minimiert werden. Indem Sie die oben genannten Tipps befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Tiefkühlkost so vitaminreich wie möglich bleibt. Es ist wichtig zu bedenken, dass der Vitaminverlust beim Einfrieren oft geringer ist als der Vitaminverlust, der durch lange Lagerung im Kühlschrank oder durch Kochen entsteht. Daher ist der Tiefkühler ein wertvolles Werkzeug, um eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu gewährleisten.