Ist ein hoher Natriumgehalt im Mineralwasser schädlich?

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Ja, ein hoher Natriumgehalt im Mineralwasser kann schädlich sein. Erhöhte Natriumaufnahme kann zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Die empfohlene Natriumzufuhr liegt bei maximal 2 Gramm pro Tag. Daher sollte Mineralwasser mit einem Natriumgehalt von mehr als 200 mg pro Liter nur in Maßen konsumiert werden.
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Verstecktes Salz: Wann wird Natrium im Mineralwasser zum Problem?

Mineralwasser gilt als gesund und erfrischend. Doch der Blick aufs Etikett lohnt sich, denn neben wertvollen Mineralien kann es auch einen unerwartet hohen Natriumgehalt aufweisen. Während ein moderater Natriumkonsum lebenswichtig ist, kann eine übermäßige Zufuhr gesundheitliche Risiken bergen. Wann wird also das im Mineralwasser enthaltene Natrium zum Problem und worauf sollten Verbraucher achten?

Natrium ist ein essentieller Mineralstoff, der für zahlreiche Körperfunktionen unerlässlich ist. Es reguliert den Flüssigkeitshaushalt, die Nerven- und Muskelfunktion und spielt eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation. Problematisch wird es jedoch, wenn die Natriumaufnahme den Bedarf deutlich übersteigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Natriumzufuhr von maximal 2 Gramm, was etwa 5 Gramm Kochsalz entspricht. Diese Menge wird jedoch von vielen Menschen deutlich überschritten, und Mineralwasser kann dazu einen nicht unerheblichen Beitrag leisten.

Mineralwasser mit einem hohen Natriumgehalt, oft gekennzeichnet durch Angaben wie „natriumreich oder „reich an Natrium, kann bei regelmäßigem und übermäßigem Konsum den Blutdruck erhöhen. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck wiederum steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz. Besonders gefährdet sind Menschen mit vorbestehendem Bluthochdruck, Nierenerkrankungen oder einer Natriumsensitivität. Bei ihnen kann bereits eine geringe Mehrzufuhr von Natrium negative Auswirkungen haben.

Doch wie viel Natrium ist in Mineralwasser überhaupt enthalten? Die Werte variieren stark und reichen von wenigen Milligramm bis hin zu mehreren hundert Milligramm pro Liter. Als Richtwert gilt: Mineralwasser mit einem Natriumgehalt von unter 20 mg/l gilt als natriumarm, während Wasser mit über 200 mg/l als natriumreich eingestuft wird. Für einen gesunden Erwachsenen, der keine Vorerkrankungen hat, ist der gelegentliche Konsum von natriumreichem Mineralwasser in der Regel unbedenklich. Problematisch wird es jedoch, wenn täglich große Mengen getrunken werden und die Gesamtnatriumaufnahme dadurch die empfohlenen 2 Gramm übersteigt.

Besonders kritisch ist der hohe Natriumgehalt in Mineralwasser für Säuglinge und Kleinkinder. Ihre Nieren sind noch nicht vollständig entwickelt und können das überschüssige Natrium nicht ausreichend ausscheiden. Daher sollten Eltern für ihre Kinder ausschließlich natriumarmes Mineralwasser oder Leitungswasser verwenden.

Um die Natriumaufnahme im Rahmen zu halten, empfiehlt es sich, beim Kauf von Mineralwasser auf den Natriumgehalt zu achten und natriumreiche Sorten nur in Maßen zu konsumieren. Alternativ kann man zu natriumarmen Mineralwassern oder Leitungswasser greifen. Auch eine bewusste Ernährung mit reduziertem Salzkonsum in verarbeiteten Lebensmitteln trägt dazu bei, die Gesamtnatriumaufnahme zu senken und das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren. Bei Unsicherheiten bezüglich des eigenen Natriumbedarfs oder bei Vorerkrankungen sollte man sich an einen Arzt oder Ernährungsberater wenden. Diese können eine individuelle Beratung anbieten und helfen, die optimale Natriumzufuhr zu bestimmen. Ein achtsamer Umgang mit Natrium, auch im scheinbar harmlosen Mineralwasser, ist ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Gesundheit.