Kann man zu viel Kalzium zu sich nehmen?

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Überschüssiges Kalzium äußert sich oft zunächst unspezifisch: Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen künden von einem Ungleichgewicht. Stark erhöhte Urinproduktion mit begleitendem Durstgefühl und Dehydrierung deuten auf eine ernste Überschreitung der empfohlenen Kalziumzufuhr hin.
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Kann man zu viel Kalzium zu sich nehmen?

Kalzium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der für starke Knochen, Zähne und eine gesunde Muskelfunktion unerlässlich ist. Übermäßige Kalziumaufnahme kann jedoch schädliche Auswirkungen auf den Körper haben.

Symptome einer Überkalzämie (zu viel Kalzium im Blut)

Anfangs können Symptome einer Überkalzämie unspezifisch sein und Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen umfassen. Bei stärkerer Überschreitung der empfohlenen Kalziumzufuhr können schwerwiegendere Symptome auftreten:

  • Übermäßige Urinproduktion: Der Körper versucht, überschüssiges Kalzium über den Urin auszuscheiden, was zu einer erhöhten Urinproduktion führt.
  • Durstgefühl und Dehydrierung: Die erhöhte Urinproduktion kann zu Dehydrierung führen, was zu Durstgefühl führt.
  • Muskelschwäche und Müdigkeit: Überschüssiges Kalzium kann die Nerven- und Muskelfunktion beeinträchtigen, was zu Schwäche und Müdigkeit führt.
  • Verkalkungen: Überschüssiges Kalzium kann sich in verschiedenen Geweben und Organen ablagern, was zu Verkalkungen (Verhärtungen) führt.
  • Nierensteine: Hohe Kalziumspiegel im Urin können die Bildung von Nierensteinen fördern.
  • Herzrhythmusstörungen: In seltenen Fällen kann eine schwere Überkalzämie zu Herzrhythmusstörungen führen.

Ursachen für eine Überkalzämie

Überkalzämie kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • Übermäßige Kalziumergänzung: Die Einnahme hoher Dosen von Kalziumergänzungen kann zu einer Überkalzämie führen, insbesondere wenn sie ohne ärztliche Aufsicht eingenommen werden.
  • Primärer Hyperparathyreoidismus: Dies ist eine Erkrankung, bei der die Nebenschilddrüsen, die die Kalziumspiegel regulieren, zu viel Parathormon produzieren, was zu erhöhten Kalziumspiegeln im Blut führt.
  • Maligne Tumore: Einige Arten von Krebs können Substanzen produzieren, die die Kalziumspiegel erhöhen.
  • Sarkoidose: Dies ist eine entzündliche Erkrankung, die die Kalziumspiegel erhöhen kann.
  • Vitamin-D-Toxizität: Übermäßige Aufnahme von Vitamin D kann zu erhöhten Kalziumspiegeln führen.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Überkalzämie erfolgt anhand von Blut- und Urintests. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab und kann Folgendes umfassen:

  • Begrenzung der Kalziumaufnahme: Die Reduzierung der Kalziumzufuhr aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln kann helfen, die Kalziumspiegel zu senken.
  • Calciumsenkende Medikamente: Es können Medikamente verschrieben werden, die die Kalziumaufnahme reduzieren oder die Kalziumausscheidung erhöhen.
  • Chirurgie: Bei primärem Hyperparathyreoidismus kann eine Operation zur Entfernung der überaktiven Nebenschilddrüse erforderlich sein.

Empfohlene Kalziumzufuhr

Die empfohlene Kalziumzufuhr variiert je nach Alter und Geschlecht. Im Allgemeinen sind die folgenden Mengen an Kalzium pro Tag für Erwachsene empfohlen:

  • Alter 19 bis 50 Jahre: 1.000 mg
  • Alter 51 bis 70 Jahre: 1.200 mg
  • Alter über 70 Jahre: 1.200 mg

Es ist wichtig zu beachten, dass die Kalziumzufuhr aus allen Quellen, einschließlich Nahrung, Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln, berücksichtigt werden sollte. Die Einnahme von Kalziumergänzungen sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Fazit

Während Kalzium ein essentielles Mineral ist, kann eine übermäßige Aufnahme schädlich sein. Symptome einer Überkalzämie können unspezifisch sein, können aber auch schwerwiegendere Probleme wie Dehydrierung, Nierensteine und Herzrhythmusstörungen verursachen. Die Diagnose und Behandlung einer Überkalzämie hängen von der zugrunde liegenden Ursache ab. Durch eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung übermäßiger Kalziumergänzungen können die meisten Menschen eine ausreichende Kalziumzufuhr sicherstellen und das Risiko einer Überkalzämie vermeiden.