Warum ist eine Kugel Eis so teuer geworden?
Die gestiegenen Energiekosten – Strom und Wasser – sowie erhöhte Rohstoffpreise für Milchpulver, Kakao und Zucker und steigende Personalkosten haben die Produktion von Speiseeis deutlich verteuert, erklärt Experte Krä im Interview.
Das Eis schmilzt – nicht nur in der Sonne: Warum die Kugel so teuer geworden ist
Der Sommer lockt, und mit ihm das Verlangen nach einer kühlen Erfrischung: Eis. Doch wer sich in letzter Zeit eine Kugel gönnen wollte, dürfte überrascht gewesen sein: Der Preis ist deutlich gestiegen. Hinter diesem Anstieg verbirgt sich ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die weit über die einfache Preistreiberei hinausgehen. Ein Gespräch mit Branchenexperte Dr. Klaus Krä beleuchtet die Ursachen dieses Phänomens.
“Die gestiegenen Produktionskosten sind der Hauptgrund für den Preisanstieg”, erklärt Dr. Krä, langjähriger Berater der Speiseeisindustrie. “Es ist nicht ein einzelner Faktor, sondern das Zusammenspiel verschiedener Entwicklungen, die die Branche stark belasten.” Ein wichtiger Punkt sind die exorbitant gestiegenen Energiekosten. Die Herstellung von Speiseeis ist ein energieintensiver Prozess. Der hohe Stromverbrauch für Kühlanlagen und die Wasserkosten für die Produktion selbst schlagen stark zu Buche. “Die Energiepreise haben sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt, in einigen Fällen sogar verdreifacht. Diese Kosten müssen natürlich weitergegeben werden”, so Dr. Krä.
Doch die Energiekosten sind nur ein Teil des Problems. Rohstoffpreise für die Grundzutaten des Eises haben ebenfalls einen dramatischen Aufschwung erlebt. Milchpulver, ein essentieller Bestandteil vieler Eissorten, ist deutlich teurer geworden. Ähnliches gilt für Kakao, Zucker und weitere Zutaten wie beispielsweise Fruchtpürees, deren Preise ebenfalls stark schwanken und oft von klimatischen Bedingungen abhängen. “Die Lieferketten sind empfindlich. Kriege, extreme Wetterereignisse und logistische Engpässe beeinflussen die Verfügbarkeit und somit den Preis der Rohstoffe”, erläutert Dr. Krä.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Fachkräftemangel. Die Herstellung von hochwertigem Speiseeis erfordert qualifizierte Mitarbeiter. Der Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte ist stark, was zu steigenden Personalkosten führt. Löhne und Gehälter müssen angepasst werden, um attraktiv zu bleiben und den Mitarbeitern einen fairen Lohn zu bieten. “Wir sehen eine zunehmende Professionalisierung in der Branche, was grundsätzlich positiv ist, aber natürlich auch mit höheren Lohnkosten verbunden ist”, fügt Dr. Krä hinzu.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der gestiegene Preis für eine Kugel Eis kein willkürliches Manöver der Hersteller ist, sondern die direkte Folge eines komplexen Geflechts aus steigenden Energiepreisen, erhöhten Rohstoffkosten und dem Fachkräftemangel. Die Branche kämpft mit den Herausforderungen der Zeit und versucht, die gestiegenen Kosten so fair wie möglich an den Verbraucher weiterzugeben, ohne die Qualität des Produkts zu beeinträchtigen. Obwohl der Preisanstieg schmerzhaft ist, zeigt er deutlich die vielschichtigen Zusammenhänge in der Lebensmittelproduktion und die Anfälligkeit der Lieferketten für globale Ereignisse.
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