Warum sind warme Tomaten gesünder als kalte?
Warm oder kalt – der unterschätzte Unterschied bei Tomaten
Tomaten: der rote Saft der Sonne, ein fester Bestandteil unserer Küche und eine wahre Nährstoffbombe. Doch die Frage, ob man sie warm oder kalt genießen sollte, ist gar nicht so trivial, wie man vielleicht denkt. Denn während beide Varianten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe liefern, spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle für die Bioverfügbarkeit bestimmter Inhaltsstoffe. Insbesondere der Lycopin-Gehalt, ein starkes Antioxidans, wird durch Erhitzen deutlich erhöht.
Lycopin – der Alleskönner unter den Antioxidantien:
Lycopin gehört zu den Carotinoiden, einer Gruppe von Pflanzenfarbstoffen, die für die rote Farbe von Tomaten verantwortlich sind. Dieses Antioxidans ist ein wahrer Gesundheits-Champion: Es schützt unsere Zellen vor Schäden durch freie Radikale, die an der Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und altersbedingter Makuladegeneration beteiligt sind. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen einem hohen Lycopin-Konsum und einem reduzierten Risiko dieser Erkrankungen.
Der Temperatur-Trick: Warum warme Tomaten mehr Lycopin liefern:
Der Clou liegt in der Zellstruktur der Tomate. In rohen Tomaten ist das Lycopin von Zellwänden umschlossen, was seine Aufnahmefähigkeit durch den Körper einschränkt. Durch Erhitzen – etwa beim Kochen, Dünsten oder Backen – werden diese Zellwände aufgebrochen, das Lycopin wird freigesetzt und seine Bioverfügbarkeit deutlich gesteigert. Experimente zeigen, dass die Lycopin-Menge in verarbeiteten Tomatenprodukten wie Tomatensauce oder Ketchup deutlich höher ist als in frischen, rohen Tomaten. Dies erklärt, warum warme Tomaten in Bezug auf den Lycopin-Gehalt oft als “gesünder” eingestuft werden.
Aber Achtung: Vitamin C leidet unter Hitze!
Während das Erhitzen den Lycopin-Gehalt steigert, kann es gleichzeitig zu einem Verlust an wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C führen. Rohe Tomaten enthalten daher mehr Vitamin C. Der optimale Kompromiss liegt also im ausgewogenen Konsum beider Varianten: Genießen Sie sowohl frische, knackige Tomaten für ihren Vitamin C-Gehalt als auch erhitzte Tomaten, zum Beispiel in Form von leckeren Saucen oder Suppen, um von der höheren Lycopin-Konzentration zu profitieren.
Fazit: Es kommt auf den Mix an!
Ob warm oder kalt – Tomaten sind ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung. Die Entscheidung für die eine oder andere Zubereitungsart sollte von den individuellen Vorlieben und den angestrebten gesundheitlichen Vorteilen abhängen. Ein abwechslungsreicher Konsum, der sowohl rohe als auch erhitzte Tomaten beinhaltet, ist die beste Strategie, um von der gesamten Bandbreite der Nährstoffe zu profitieren. Probieren Sie verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten aus und finden Sie Ihre persönliche Lieblingsvariante!
#Gesundheit#Tomaten#WärmeKommentar zur Antwort:
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