Was entzieht Eisen aus dem Körper?
Tannine, in schwarzem Tee und Kaffee reichlich vorhanden, behindern die Eisenresorption im Darmtrakt. Diese Gerbstoffe binden an Eisenionen und reduzieren so die Aufnahmefähigkeit des Körpers. Der Genuss dieser Getränke unmittelbar vor oder nach einer eisenhaltigen Mahlzeit sollte daher überdacht werden.
Eisenmangel: Was raubt unserem Körper das lebenswichtige Metall?
Eisen ist ein essentieller Bestandteil unseres Körpers, unverzichtbar für den Sauerstofftransport im Blut und zahlreiche Stoffwechselprozesse. Ein Eisenmangel kann daher weitreichende Folgen haben, von Müdigkeit und Leistungsschwäche bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Doch was entzieht unserem Körper eigentlich dieses wichtige Spurenelement? Die Antwort ist komplexer, als man zunächst vermuten mag und umfasst sowohl Ernährungsgewohnheiten als auch medizinische Faktoren.
Antinährstoffe in der Ernährung: Ein wichtiger Aspekt sind sogenannte Antinährstoffe, pflanzliche Substanzen, die die Aufnahme von Nährstoffen, in diesem Fall Eisen, hemmen können. Hier spielen insbesondere Tannine eine bedeutende Rolle. Diese Gerbstoffe, in hohen Konzentrationen in schwarzem Tee, Kaffee, Rotwein und bestimmten Hülsenfrüchten enthalten, bilden mit Eisen unlösliche Komplexe. Das bedeutet, dass das Eisen nicht mehr vom Körper im Darm aufgenommen werden kann und mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Der Konsum dieser Getränke unmittelbar vor oder nach einer eisenreichen Mahlzeit sollte daher kritisch betrachtet werden. Ein zeitlicher Abstand von mindestens einer bis zwei Stunden kann die Eisenaufnahme deutlich verbessern. Auch Phytate, die in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vorkommen, hemmen die Eisenaufnahme, wenngleich in geringerem Maße als Tannine. Ein wichtiger Aspekt ist hier die Zubereitung: Durch Einweichen und Keimen von Hülsenfrüchten kann der Phytatgehalt reduziert werden.
Medikamentöse Interaktionen: Bestimmte Medikamente können ebenfalls die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Antazida (Magensäureblocker) beispielsweise reduzieren die Magensäure, die für die Eisenlösung im Darm notwendig ist. Auch einige Antibiotika können die Darmflora negativ beeinflussen und so indirekt die Eisenresorption stören. Eine Beratung mit dem behandelnden Arzt ist in solchen Fällen unerlässlich.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie können die Darmschleimhaut schädigen und somit die Aufnahme von Eisen und anderen Nährstoffen beeinträchtigen. Auch Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre können die Eisenresorption negativ beeinflussen.
Blutverlust: Ein offensichtlicher Grund für Eisenmangel ist natürlich Blutverlust. Dies kann durch starke Menstruationsblutungen bei Frauen, Verletzungen, Operationen oder chronische Darmblutungen verursacht werden. In diesen Fällen ist die Eisenaufnahme über die Nahrung oft nicht ausreichend, um den Verlust auszugleichen.
Fazit: Ein Eisenmangel kann viele Ursachen haben, die von Ernährungsfaktoren über Medikamenteneinnahme bis hin zu Erkrankungen reichen. Eine ausgewogene Ernährung mit eisenreichen Lebensmitteln wie rotem Fleisch, Blattgemüse und Hülsenfrüchten ist wichtig. Die Berücksichtigung möglicher Interaktionen mit Antinährstoffen und Medikamenten sowie die Abklärung möglicher Erkrankungen durch einen Arzt sind essentiell, um einen Eisenmangel zu diagnostizieren und effektiv zu behandeln. Eine Selbstmedikation mit Eisenpräparaten sollte unbedingt vermieden und mit einem Arzt abgesprochen werden.
#Blutverlust#Eisenmangel#ErnährungKommentar zur Antwort:
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