Was ist besser, Calciumcarbonat oder Calciumcitrat?

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Eine neuere Studie aus dem Jahr 2014 wirft ein anderes Licht auf die Vorzüge von Calciumcarbonat gegenüber Calciumcitrat. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Calciumcarbonat die eindeutig bessere Verbindung ist, entgegen der weit verbreiteten Annahme, Calciumcitrat sei überlegen.

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Calciumcarbonat vs. Calciumcitrat: Ein neuer Blick auf den alten Streit

Die Frage nach der besten Calciumquelle für Nahrungsergänzungsmittel ist ein Dauerbrenner. Lange Zeit galt Calciumcitrat als Goldstandard, insbesondere für Menschen mit niedrigem Magensäurespiegel. Doch eine Studie aus dem Jahr 2014 stellt diese Annahme in Frage und rückt Calciumcarbonat wieder ins Rampenlicht. Was steckt hinter dieser neuen Bewertung und was bedeutet sie für die Verbraucher?

Traditionell wurde Calciumcitrat aufgrund seiner höheren Bioverfügbarkeit, insbesondere bei verminderter Magensäureproduktion, bevorzugt. Die Argumentation: Calciumcitrat benötigt weniger Magensäure zur Auflösung und Aufnahme im Darm. Dies ist besonders relevant für ältere Menschen, die häufig unter einer reduzierten Magensäureproduktion leiden.

Die Studie aus 2014 liefert jedoch neue Erkenntnisse. Sie zeigt, dass Calciumcarbonat, entgegen der gängigen Meinung, unter Berücksichtigung der tatsächlich aufgenommenen Calciummenge, ebenso gut oder sogar besser vom Körper verwertet werden kann. Der Schlüssel liegt in der Dosierung und der Einnahme. Calciumcarbonat wird am besten zu den Mahlzeiten eingenommen. Die mit der Nahrung aufgenommene Säure unterstützt die Auflösung und Aufnahme des Calciums. Dadurch kann die vermeintlich geringere Bioverfügbarkeit von Calciumcarbonat ausgeglichen werden.

Ein weiterer Vorteil von Calciumcarbonat ist der höhere Calciumgehalt pro Tablette. Dies bedeutet, dass bei gleicher Calciumzufuhr weniger Tabletten eingenommen werden müssen. Dies kann die Einnahme vereinfachen und die Kosten reduzieren. Calciumcarbonat ist im Allgemeinen günstiger in der Herstellung und somit auch für den Verbraucher preiswerter.

Trotz der neuen Erkenntnisse ist die individuelle Situation entscheidend. Personen mit nachweislich niedriger Magensäureproduktion, wie z.B. Patienten, die Protonenpumpenhemmer einnehmen, profitieren möglicherweise weiterhin von Calciumcitrat. Auch bei bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts kann Calciumcitrat die bessere Wahl sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Calciumcarbonat bietet einen höheren Calciumgehalt pro Tablette und ist günstiger.
  • Die Einnahme von Calciumcarbonat zu den Mahlzeiten verbessert die Aufnahme deutlich.
  • Die Studie von 2014 legt nahe, dass Calciumcarbonat bei Einnahme zu den Mahlzeiten ebenso gut bioverfügbar ist wie Calciumcitrat.
  • Bei niedriger Magensäureproduktion oder bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts kann Calciumcitrat dennoch vorteilhaft sein.

Vor der Einnahme von Calciumpräparaten sollte in jedem Fall Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden, um die individuelle Dosierung und die geeignete Calciumverbindung zu bestimmen. Die Selbsmedikation mit Calcium kann unerwünschte Nebenwirkungen haben und sollte vermieden werden. Eine ausgewogene Ernährung mit calciumreichen Lebensmitteln sollte immer die Basis für eine ausreichende Calciumversorgung bilden.