Was stört die Magnesiumaufnahme?
Was stört die Magnesiumaufnahme? Ein komplexes Zusammenspiel im Darm
Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der unzählige Funktionen im Körper erfüllt, von der Muskelkontraktion bis zur Nervenübertragung. Ein Mangel kann sich daher gravierend auf die Gesundheit auswirken. Doch die ausreichende Versorgung mit diesem wichtigen Mineral ist nicht immer selbstverständlich. Neben einer unzureichenden Zufuhr über die Nahrung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die die Magnesiumaufnahme im Darm beeinträchtigen können. Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Konkurrenz um die Aufnahmekapazität durch andere Mineralstoffe.
Der Wettlauf im Darm: Antagonistische Mineralstoffe
Die Aufnahme von Magnesium erfolgt primär im Dünndarm durch passive und aktive Transportmechanismen. Diese Transportmechanismen sind jedoch nicht unbegrenzt verfügbar. Eine hohe Zufuhr bestimmter Mineralstoffe kann die Magnesiumaufnahme dadurch erheblich reduzieren, da sie um dieselben Transporter und Bindungsstellen im Darm konkurrieren. Zu diesen „Konkurrenten“ gehören insbesondere:
-
Calcium: Eine übermäßige Calciumzufuhr, etwa durch den Konsum von calciumreichen Milchprodukten in Kombination mit einer bereits bestehenden Kalziumeinlagerung im Gewebe, kann die Magnesiumresorption signifikant hemmen. Dieser Effekt ist dosisabhängig und besonders relevant bei einer hohen Calciumzufuhr im Verhältnis zur Magnesiumzufuhr.
-
Phosphor: Ähnlich wie Calcium konkurriert auch Phosphor mit Magnesium um die Aufnahme im Darm. Eine erhöhte Phosphorzufuhr, beispielsweise durch den Konsum von phosphathaltigen Getränken oder verarbeiteten Lebensmitteln, kann die Magnesiumaufnahme negativ beeinflussen. Dieser Effekt wird oft in Zusammenhang mit einer hohen Fleisch- und Wurstkonsumation beobachtet.
-
Zink: Obwohl Zink ein essentielles Spurenelement ist, kann auch eine übermäßige Zinkzufuhr die Magnesiumaufnahme beeinträchtigen. Dies liegt an der Konkurrenz um die gleichen Transportmechanismen im Darm. Eine übermäßige Supplementierung mit Zink sollte daher stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Weitere Faktoren, die die Magnesiumresorption beeinflussen:
Neben der Konkurrenz durch andere Mineralstoffe beeinflussen weitere Faktoren die Magnesiumaufnahme:
-
Phytinsäure: Diese Substanz, die vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vorkommt, bindet Magnesium im Darm und hemmt so seine Resorption. Durch Einweichen und Keimen dieser Lebensmittel kann die Phytinsäuremenge reduziert und die Bioverfügbarkeit von Magnesium verbessert werden.
-
Oxalsäure: Ähnlich wie Phytinsäure bindet Oxalsäure, die beispielsweise in Spinat, Rhabarber und Kakao enthalten ist, Magnesium und reduziert dessen Aufnahme. Eine hohe Oxalsäurezufuhr sollte daher im Kontext der Magnesiumversorgung bedacht werden.
-
Verminderte Magen-Darm-Funktionalität: Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie z.B. die chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) können die Magnesiumaufnahme beeinträchtigen.
Fazit: Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel
Eine ausreichende Magnesiumversorgung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Vermeidung eines Übermaßes an Calcium, Phosphor und Zink sowie eine Berücksichtigung des Einflusses von Phytinsäure und Oxalsäure sind entscheidend für eine optimale Magnesiumaufnahme. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse bildet die Grundlage für eine ausreichende Versorgung. Bei Verdacht auf einen Magnesiummangel sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache zu klären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine unkontrollierte Supplementierung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben.
#Magnesium#Mangel:#VerdauungKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.