Was tun bei Vergiftung durch Bohnen?

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Nach dem Verzehr roher Bohnen ist rasches Handeln gefragt: Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale. Die in rohen Hülsenfrüchten enthaltene Substanz Phasin kann jedoch durch Kochen unschädlich gemacht werden. Erhitzen Sie Bohnen, Erbsen und ähnliche Gemüsesorten daher stets mindestens 15 Minuten lang bei 100 Grad Celsius, bevor Sie sie verzehren.

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Gefahr im Verborgenen: Richtiges Handeln bei Bohnenvergiftung

Roh gegessen sind sie ein Risiko, gekocht eine Delikatesse: Bohnen. Die Rede ist nicht von der bekannten Kaffeebohne, sondern von Gartenbohnen, Kidneybohnen, Limabohnen und anderen Hülsenfrüchten. Ihr Genuss birgt ein unterschätztes Gefahrenpotenzial, denn sie enthalten das Lektine Phasin, ein starkes Toxin, das Vergiftungserscheinungen auslösen kann. Ein schneller Überblick über Symptome, Ursachen und das richtige Vorgehen im Notfall:

Die heimtückische Wirkung des Phasins:

Phasin ist ein Protein, das in rohen oder unzureichend erhitzten Bohnen enthalten ist. Es wirkt auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes und führt zu einer Vielzahl von unangenehmen Symptomen. Die Schwere der Vergiftung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Menge der verzehrten rohen Bohnen, der Art der Bohnensorte und der individuellen Empfindlichkeit der betroffenen Person. Besonders gefährdet sind Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Symptome einer Bohnenvergiftung:

Die Symptome einer Bohnenvergiftung treten meist wenige Stunden nach dem Verzehr der rohen Bohnen auf. Typische Anzeichen sind:

  • Übelkeit und Erbrechen: Oftmals sehr stark und wiederholend.
  • Durchfall: Kann wässrig oder blutig sein und mit starken Bauchkrämpfen einhergehen.
  • Kopf- und Bauchschmerzen: Ein Gefühl von Unwohlsein und allgemeiner Schwäche.
  • Fieber: In einigen Fällen kann hohes Fieber auftreten.
  • Dehydration: Durch den starken Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall.

Was tun im Notfall?

Bei Verdacht auf eine Bohnenvergiftung ist schnelles Handeln entscheidend. Zögern Sie nicht, sofort einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale zu kontaktieren. Geben Sie dabei unbedingt an:

  • Welche Bohnensorte verzehrt wurde.
  • Wie viele Bohnen gegessen wurden.
  • Wann die Bohnen verzehrt wurden.
  • Welche Symptome auftreten.

Die Giftnotrufzentrale kann Ihnen wichtige erste Hilfe-Maßnahmen nennen und weitere Schritte empfehlen.

Vorbeugung ist besser als Nachsorge:

Eine Bohnenvergiftung lässt sich effektiv vermeiden, indem man rohe Bohnen niemals verzehrt. Kochen Sie Bohnen, Erbsen und ähnliche Hülsenfrüchte mindestens 15 Minuten lang bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius. Nur so wird das giftige Phasin zuverlässig zerstört. Achten Sie beim Kochen auf ein gründliches Erhitzen im Inneren der Bohnen. Eine gleichmäßige Hitzeverteilung ist wichtig, um sicherzustellen, dass auch die im Inneren liegenden Bohnen ausreichend erhitzt werden. Im Zweifel lieber länger kochen als zu kurz!

Fazit:

Der Genuss von Bohnen ist in der Regel unbedenklich, aber nur, wenn sie ausreichend erhitzt wurden. Rohe Bohnen bergen ein erhebliches Risiko einer Vergiftung. Bei auftretenden Symptomen sollten Sie umgehend ärztlichen Rat suchen. Prävention durch richtiges Kochen ist die beste Methode, um unangenehme Folgen zu vermeiden.