Welche Nährstoffe sollte man beim Arzt testen lassen?

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Um unspezifische Beschwerden abzuklären, bieten Kassenuntersuchungen oft eine sinnvolle Basis. Anstelle teurer Komplettanalysen sollten Patienten ihren Fokus auf die Kontrolle von Vitamin D, B12, Selen, Zink und Folsäure legen.
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Welche Nährstoffe sollten Sie beim Arzt testen lassen? Eine sinnvolle Strategie jenseits der Komplettanalyse

Unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Hautprobleme können viele Ursachen haben. Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen ist oft eine davon. Während teure Komplettanalysen des Blutbildes meist überflüssig sind, lohnt sich die gezielte Überprüfung bestimmter Mikronährstoffe. Welche das sind und wann ein Test sinnvoll ist, erläutert dieser Artikel.

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bietet im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen bereits einige Basisanalysen. Diese liefern wichtige Informationen zum allgemeinen Gesundheitszustand und können erste Hinweise auf einen Nährstoffmangel liefern. Allerdings decken sie nicht alle wichtigen Mikronährstoffe ab.

Statt teurer, umfassender Tests, empfehlen Experten die gezielte Überprüfung folgender Nährstoffe:

  • Vitamin D: Ein Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet, besonders in unseren Breitengraden mit wenig Sonnenlicht. Er kann zu Müdigkeit, Muskelschmerzen, Knochenproblemen und einem geschwächten Immunsystem führen. Die Messung des 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegels im Blut gibt Aufschluss über den Vitamin-D-Status.

  • Vitamin B12: Ein Mangel an Vitamin B12, oft durch eine unzureichende Aufnahme über die Nahrung (z.B. bei Vegetariern und Veganern) oder eine gestörte Resorption im Darm bedingt, kann zu Nervenschäden, Blutarmut (Anämie) und psychischen Beschwerden führen. Die Bestimmung des B12-Spiegels im Blut ist essentiell.

  • Selen: Dieser Spurenelement ist wichtig für das Immunsystem, den Stoffwechsel und den Schutz vor oxidativem Stress. Ein Selenmangel ist zwar seltener, kann aber zu Muskelschwäche, Haarausfall und einer erhöhten Infektanfälligkeit führen. Die Selenkonzentration im Blut kann gemessen werden.

  • Zink: Zink spielt eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung, dem Immunsystem und der Wundheilung. Ein Mangel äußert sich oft in Hautproblemen, Haarausfall, Geschmacksstörungen und einem geschwächten Immunsystem. Die Bestimmung des Zinkspiegels im Blut ist ein sinnvoller Ansatz.

  • Folsäure: Folsäure ist essenziell für die Zellteilung und die Blutbildung. Ein Mangel kann zu Blutarmut, Nervenschäden und Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen führen. Die Messung des Folsäure-Spiegels im Blut ist besonders für Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter wichtig.

Wann ein Test sinnvoll ist:

Ein Nährstoff-Test sollte in Erwägung gezogen werden, wenn trotz gesunder Lebensführung unspezifische Beschwerden bestehen, wie:

  • anhaltende Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • Hautveränderungen (trockene Haut, Ekzeme)
  • Haarausfall
  • Muskelschmerzen und -schwäche
  • depressive Verstimmungen
  • häufige Infekte

Wichtig: Die Ergebnisse eines Nährstoff-Tests sollten immer im Kontext des gesamten Gesundheitsbildes und in Absprache mit einem Arzt interpretiert werden. Eine Selbstmedikation aufgrund der Testergebnisse ist dringend abzuraten. Der Arzt kann die Ursache der Beschwerden umfassend abklären und eine individuelle Therapie empfehlen, die gegebenenfalls auch eine Supplementierung der fehlenden Nährstoffe beinhaltet.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt konsultieren.