Welche Wasserhärte ist gut zum trinken?
Optimales Trinkwasser weist eine Härte von etwa 8,3 bis 8,4 °dH auf. Enthärtetes Wasser sollte idealerweise eine Resthärte zwischen 3,0 und 6,0 °dH aufweisen, um positive Eigenschaften zu erhalten. Die Trinkwasserverordnung spezifiziert keinen Härtegrenzwert.
Die perfekte Wasserhärte zum Trinken: Ein Mythos?
Die Frage nach der optimalen Wasserhärte zum Trinken wird häufig diskutiert, doch eine pauschale Antwort gibt es nicht. Die Aussage, 8,3 bis 8,4 °dH seien ideal, ist zwar verbreitet, aber eine Vereinfachung und wissenschaftlich nicht vollständig belegt. Vielmehr hängt die optimale Wasserhärte von individuellen Faktoren und Präferenzen ab.
Die Trinkwasserverordnung legt, anders als oft angenommen, keine konkreten Grenzwerte für die Wasserhärte fest. Sie konzentriert sich auf gesundheitsschädliche Stoffe und Mikroorganismen. Die Härte, die hauptsächlich durch den Gehalt an Calcium und Magnesium bestimmt wird, gilt gemeinhin als gesundheitlich unbedenklich, selbst bei erheblichen Schwankungen.
Die Rolle von Calcium und Magnesium:
Die positiven Eigenschaften von hartem Wasser sind vor allem auf den Gehalt an Calcium und Magnesium zurückzuführen. Diese Mineralstoffe sind essentiell für den menschlichen Körper, spielen eine wichtige Rolle bei der Knochenbildung, der Muskelkontraktion und vielen Stoffwechselprozessen. Ein gewisser Gehalt an Calcium und Magnesium im Trinkwasser trägt somit zur Deckung des täglichen Bedarfs bei. Zu geringe Mengen können jedoch zu Mangelerscheinungen führen.
Die Kehrseite der Medaille: Verkalkung:
Zu hartes Wasser hingegen kann zu Verkalkungen in Leitungen und Haushaltsgeräten führen. Dies stellt zwar kein unmittelbares Gesundheitsrisiko dar, verursacht aber zusätzliche Kosten für Reparaturen und den Austausch von Geräten. Auch der Geschmack kann bei sehr hartem Wasser beeinträchtigt sein.
Enthärtetes Wasser: Ein Balanceakt:
Enthärtetes Wasser, dessen Härtegrad durch technische Verfahren reduziert wurde, enthält deutlich weniger Calcium und Magnesium. Die Empfehlung einer Resthärte zwischen 3,0 und 6,0 °dH zielt darauf ab, die positiven Eigenschaften des Wassers – den Gehalt an essentiellen Mineralien – zumindest teilweise zu erhalten, während gleichzeitig die negativen Auswirkungen von zu hartem Wasser reduziert werden. Eine zu starke Enthärtung kann jedoch zu einem metallischen Geschmack führen und den Bedarf an Calcium und Magnesium über die Ernährung zu erhöhen.
Fazit: Individuelle Bedürfnisse und Präferenzen im Vordergrund
Letztendlich ist die “beste” Wasserhärte zum Trinken eine individuelle Frage. Während ein gewisser Gehalt an Calcium und Magnesium wünschenswert ist, spielen auch persönliche Geschmackspräferenzen und die Vermeidung von Verkalkung eine Rolle. Eine moderate Wasserhärte, beispielsweise im Bereich von 10-18 °dH, wird von vielen als angenehm empfunden. Liegt die Härte deutlich außerhalb dieses Bereichs, kann eine Anpassung durch einen Wasserfilter in Betracht gezogen werden. Wichtig ist jedoch, sich vorab über die Vor- und Nachteile verschiedener Verfahren und deren Auswirkungen auf die Mineralstoffzusammensetzung des Wassers zu informieren. Die bloße Orientierung an Zahlenwerten wie 8,3-8,4 °dH sollte kritisch betrachtet werden; eine ganzheitliche Betrachtung ist entscheidender für die Beurteilung der Trinkwasserqualität.
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