Welches Fett ist am gesündesten zum Kochen?

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Die Wahl des Speiseöls hängt entscheidend vom Garverfahren ab. Raffinierte Öle vertragen hohe Temperaturen ideal, während kaltgepresste Öle mit ihrem intensiven Aroma für kalte Gerichte prädestiniert sind. Oliven- und Rapsöl bieten eine gute Balance für moderate Hitze. Die Fettsäurezusammensetzung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
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Das gesunde Bratfett: Ein Überblick über Öle und ihre Eigenschaften

Die Frage nach dem “gesündesten” Fett zum Kochen lässt sich nicht pauschal beantworten. Die ideale Wahl hängt stark vom Garverfahren, dem gewünschten Geschmack und den individuellen Bedürfnissen ab. Ein Blick auf die verschiedenen Öle und ihre Eigenschaften liefert jedoch wichtige Entscheidungshilfen.

Hochwertige Öle für hohe Temperaturen:

Raffinierte Öle sind ideal für Braten, Frittieren und andere Verfahren mit hohen Temperaturen. Der Raffinationsprozess entfernt unerwünschte Inhaltsstoffe, die bei Hitzeentwicklung schädliche Substanzen bilden können. Zu dieser Kategorie gehören unter anderem:

  • Sonnenblumenöl: Hoch erhitzbar, neutral im Geschmack, reich an ungesättigten Fettsäuren, aber mit einem eher hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren, dessen Verhältnis zu Omega-3-Fettsäuren im Auge behalten werden sollte.
  • Distelöl: Ähnlich wie Sonnenblumenöl, ebenfalls hitzestabil und mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren.
  • Erdnussöl: Besonders hitzestabil und mild im Geschmack, eignet sich gut zum Frittieren. Allerdings kann es bei Allergikern Reaktionen hervorrufen.
  • Rapsöl (raffiniert): Auch raffiniertes Rapsöl verträgt hohe Temperaturen, bietet aber im Vergleich zu Sonnenblumenöl ein ausgewogeneres Verhältnis von Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es sich um ein raffiniertes Öl handelt, da kaltgepresstes Rapsöl nicht für hohe Temperaturen geeignet ist.

Öle für moderate Hitze:

Für Anbraten oder Dünsten eignen sich Öle, die moderate Temperaturen vertragen und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben können.

  • Olivenöl (natives, extra vergine): Bekannt für seinen intensiven Geschmack und seinen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Für hohe Temperaturen weniger geeignet, da es bei Überhitzung schnell seine wertvollen Inhaltsstoffe verliert und bitter werden kann. Für Anbraten oder kurzzeitiges Erhitzen gut geeignet.
  • Rapsöl (naturtrüb): Naturtrübes Rapsöl ist eine Alternative zum raffinierten Rapsöl und bietet einen milderen Geschmack. Auch dieses Öl ist für moderate Temperaturen besser geeignet. Die Rauchpunkte variieren je nach Hersteller und sollten auf der Flasche angegeben sein.

Kaltgepresste Öle für kalte Anwendungen:

Kaltgepresste Öle zeichnen sich durch ihr intensives Aroma und ihren hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen aus. Sie sind jedoch nicht für hohe Temperaturen geeignet, da sie schnell oxidieren und gesundheitsschädliche Substanzen bilden können. Ideal sind sie für:

  • Salate
  • Dips
  • Saucen
  • Rohkostgerichte

Beispiele sind kaltgepresstes Olivenöl, Leinöl, Walnussöl und andere.

Fazit:

Die Wahl des richtigen Öls hängt stark vom jeweiligen Garverfahren ab. Für hohe Temperaturen sind raffinierte Öle die bessere Wahl, für moderate Temperaturen eignen sich Oliven- und Rapsöl, und für kalte Gerichte sollten kaltgepresste Öle verwendet werden. Achten Sie stets auf die Angaben des Herstellers zum Rauchpunkt und berücksichtigen Sie die Fettsäurezusammensetzung, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Eine Abwechslung verschiedener Öle ist empfehlenswert, um von den verschiedenen positiven Eigenschaften profitieren zu können.