Welches Land isst am wenigsten Zucker?

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Im europäischen Vergleich weisen Italien und Portugal mit einem Konsum von nur neun Gramm pro Tag den geringsten Zuckerkonsum in Getränken auf. Dahinter folgen die Niederlande mit 22 Gramm, Belgien und Großbritannien mit jeweils 18 Gramm.

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Zuckerkonsum im internationalen Vergleich: Wer nascht am wenigsten?

Die Frage nach dem Land mit dem geringsten Zuckerkonsum lässt sich nicht so einfach beantworten wie man zunächst vermuten könnte. Es existieren unterschiedliche Datenerhebungsmethoden und -zeiträume, die Vergleiche erschweren. Zudem ist die Definition von “Zucker” selbst nicht einheitlich; beinhaltet sie nur zugesetzten Zucker oder auch natürlich vorkommende Zucker in Obst und Gemüse? Die verfügbaren Daten konzentrieren sich oft auf den Zuckerkonsum in Getränken, welcher nur einen Teil des Gesamtbildes darstellt.

Der oft zitierte niedrige Zuckerkonsum in Ländern wie Italien und Portugal bezieht sich meist auf den Zuckerzusatz in Getränken. Die Aussage “nur neun Gramm pro Tag” in Getränken, wie im Ausgangstext erwähnt, ist eine vereinfachte Darstellung und sollte mit Vorsicht interpretiert werden. Diese Zahl spiegelt nicht den gesamten Zuckerkonsum wider, der auch aus anderen Nahrungsmitteln wie Süßwaren, Gebäck, Fertiggerichten und Fruchtsäften stammt. Ein niedriger Zuckerkonsum in Getränken kann durch einen höheren Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel ausgeglichen werden.

Um ein umfassenderes Bild zu erhalten, müsste man Daten zum Gesamt-Zuckerkonsum – inklusive natürlicher Zucker – berücksichtigen. Dies ist jedoch methodisch anspruchsvoller und verlässliche Daten sind auf internationaler Ebene nur schwer zu finden. Veröffentlichungen von Organisationen wie der WHO geben zwar globale Trends an, benennen aber selten einzelne Länder explizit als “Zucker-Sparmeister”.

Die verfügbaren Daten zeigen jedoch tendenziell, dass Länder mit traditionell mediterraner Ernährung – wie Teile Italiens und Griechenlands – im Vergleich zu Ländern mit hohem Konsum von zuckerhaltigen Getränken und Fertigprodukten tendenziell einen niedrigeren Zuckerkonsum aufweisen. Dies liegt möglicherweise an einer höheren Präferenz für frische Lebensmittel, weniger verarbeitete Produkte und eine traditionellere Ernährungskultur. Jedoch sollten diese Schlussfolgerungen vorsichtig gezogen werden, da weitere Forschung und Daten notwendig sind, um definitive Aussagen treffen zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, welches Land am wenigsten Zucker konsumiert. Der Fokus auf den Zuckerkonsum in Getränken allein liefert nur ein unvollständiges Bild. Eine umfassende Analyse des Gesamt-Zuckerkonsums, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Methoden und Definitionen, ist erforderlich, um fundierte Vergleiche zwischen Ländern zu ermöglichen. Die verfügbaren Daten deuten jedoch darauf hin, dass Länder mit mediterranem Ernährungsstil tendenziell einen niedrigeren Zuckerkonsum in Getränken aufweisen, was aber nicht zwangsläufig einen niedrigen Gesamt-Zuckerkonsum impliziert.