Wie gesund ist Lachs wirklich?

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Fettreicher Lachs birgt gesundheitliche Vorteile. Omega-3-Fettsäuren senken den Cholesterinspiegel und das Risiko von Herzinfarkten. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wirken blutdrucksenkend und reduzieren Thrombosen. Die Nährstoffe machen Lachs zu einer gesunden Wahl.
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Lachs: Gesund, aber nicht uneingeschränkt

Lachs genießt einen hervorragenden Ruf als gesundheitsförderndes Lebensmittel. Die positive Wahrnehmung ist vor allem auf den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen, die tatsächlich zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Doch die Frage nach der tatsächlichen “Gesundheit” von Lachs ist komplexer als ein einfacher Daumen hoch. Ein differenzierter Blick auf die Fakten ist notwendig.

Die Vorteile der Omega-3-Fettsäuren: Hier liegt der Kern der positiven Bewertung. Die EPA und DHA, zwei Arten von Omega-3-Fettsäuren, die in Lachs in hoher Konzentration vorkommen, wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Sie senken nachweislich den Triglyceridspiegel und den Blutdruck, reduzieren die Blutgerinnung und können so das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Erkrankungen verringern. Zusätzlich wird ihnen eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, die sich positiv auf diverse chronische Erkrankungen auswirken kann. Auch die positive Auswirkung auf die Gehirngesundheit und die kognitive Leistungsfähigkeit wird diskutiert und in Studien untersucht.

Aber Achtung: Die Fettfalle! Obwohl die “guten” Fette im Lachs überwiegen, sollte man den hohen Fettgehalt nicht außer Acht lassen. Übermäßiger Konsum kann zu Gewichtszunahme führen, besonders wenn er nicht durch entsprechende Bewegung und eine ausgewogene Ernährung kompensiert wird. Die Kalorienanzahl pro Portion sollte daher im Rahmen eines individuellen Kalorienbedarfs berücksichtigt werden.

Weitere Nährstoffe: Neben den Omega-3-Fettsäuren enthält Lachs wertvolle Proteine, Vitamine (insbesondere Vitamin D und B12) sowie Mineralstoffe wie Selen und Jod. Diese Nährstoffe tragen zu einer ausgewogenen Ernährung bei und unterstützen wichtige Körperfunktionen.

Die Kehrseite der Medaille: Zuchtlachs vs. Wildlachs: Ein wichtiger Aspekt, der die “Gesundheit” von Lachs beeinflusst, ist seine Herkunft. Wildlachs enthält im Allgemeinen mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Schadstoffe als Zuchtlachs. Zuchtlachs wird häufig mit Futtermitteln gefüttert, die das natürliche Omega-3-Profil beeinflussen können und möglicherweise höhere Mengen an Schadstoffen wie Dioxinen und PCBs enthalten. Die Wahl des Lachses sollte daher bewusst erfolgen, wobei Wildlachs aus nachhaltiger Fischerei die bessere Option darstellt, wenn auch oft teurer.

Fazit: Lachs kann ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung sein, insbesondere aufgrund seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren. Allerdings sollte der Konsum im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und mit Berücksichtigung des Fettgehalts erfolgen. Die Wahl des Lachses – Wildlachs aus nachhaltiger Fischerei – sollte bevorzugt werden, um die Aufnahme von Schadstoffen zu minimieren. Eine pauschale Aussage über die “Gesundheit” von Lachs ist daher irreführend, da sie von verschiedenen Faktoren wie der Art, Herkunft und dem Konsummuster abhängt.