Wieso nimmt mein Körper keine Nährstoffe auf?
Malabsorption bezeichnet die gestörte Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Sie kann durch Erkrankungen des Verdauungstrakts oder Operationen am Darm entstehen. Malabsorption führt zu einem Nährstoffmangel, der sich in vielfältigen Symptomen äußern kann.
Wieso nimmt mein Körper keine Nährstoffe auf? Ursachen und Folgen einer Malabsorption
Die Nahrung liefert unserem Körper die Bausteine für Energie, Wachstum und Regeneration. Doch was passiert, wenn dieser Prozess gestört ist und der Körper die wichtigen Nährstoffe nicht mehr ausreichend aufnehmen kann? Dieses Phänomen wird als Malabsorption bezeichnet und kann weitreichende Folgen haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Malabsorption keine eigenständige Erkrankung ist, sondern ein Symptom für eine Vielzahl von zugrundeliegenden Problemen.
Mögliche Ursachen einer Malabsorption sind vielfältig und reichen von leichten bis hin zu schweren Erkrankungen:
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Erkrankungen des Dünndarms: Hier spielen vor allem chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa eine bedeutende Rolle. Entzündungen der Darmschleimhaut beeinträchtigen die Aufnahme von Nährstoffen. Zöliakie, eine Autoimmunerkrankung, die auf Gluten reagiert, schädigt die Dünndarmschleimhaut ebenfalls und führt zu Malabsorption. Weitere Erkrankungen des Dünndarms, wie z.B. die Kurzdarmsyndrom (nach Operationen oder aufgrund angeborener Fehlbildungen) oder Infektionen (z.B. mit Giardia-Parasiten), können die Nährstoffaufnahme massiv einschränken.
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Pankreasinsuffizienz: Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert Enzyme, die für die Verdauung von Fett, Kohlenhydraten und Proteinen essentiell sind. Eine unzureichende Produktion dieser Enzyme, etwa aufgrund von Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) oder zystischer Fibrose, führt zu einer mangelhaften Verdauung und damit zur Malabsorption.
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Gallensäuremangel: Gallensäuren sind wichtig für die Fettverdauung. Ein Mangel, z.B. durch Lebererkrankungen, Gallensteine oder Operationen an den Gallenwegen, führt zu einer unzureichenden Fettresorption.
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Medikamentennebenwirkungen: Bestimmte Medikamente, wie z.B. einige Antibiotika oder Protonenpumpenhemmer, können die Darmflora stören und die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen.
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Operationen am Darm: Operationen am Dünndarm, z.B. zur Entfernung von Tumor- oder Entzündungsherden, können die Oberfläche der Darmschleimhaut verkleinern und somit die Resorption von Nährstoffen einschränken.
Symptome einer Malabsorption können sehr unterschiedlich sein und hängen von den betroffenen Nährstoffen ab:
- Durchfall: Häufiger, wässriger Stuhl, oft mit fettigem Glanz (Steatorrhoe).
- Blähungen und Bauchschmerzen: Aufgrund der gestörten Verdauung.
- Gewichtsverlust: Trotz ausreichender Nahrungsaufnahme.
- Müdigkeit und Schwäche: Aufgrund von Nährstoffmangel.
- Anämie: Eisenmangelanämie aufgrund der gestörten Eisenaufnahme.
- Osteoporose: Kalziummangel aufgrund der gestörten Kalziumresorption.
- Vitaminmängel: Mit den entsprechenden Symptomen (z.B. Nachtblindheit bei Vitamin-A-Mangel).
Diagnose und Therapie:
Die Diagnose einer Malabsorption erfordert eine gründliche Anamnese, körperliche Untersuchung und verschiedene diagnostische Verfahren, wie z.B. Stuhluntersuchungen (auf Fettgehalt, etc.), Atemtests, Blutuntersuchungen (auf Nährstoffmängel) und gegebenenfalls eine Darmspiegelung. Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. Sie kann medikamentös (z.B. Enzymersatztherapie bei Pankreasinsuffizienz) oder durch eine Anpassung der Ernährung erfolgen. In einigen Fällen sind operative Eingriffe notwendig.
Fazit:
Malabsorption ist ein komplexes Problem mit vielfältigen Ursachen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind wichtig, um die Folgen des Nährstoffmangels zu minimieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Bei Verdacht auf eine Malabsorption sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
#Nährstoffmangel#Nahrungsaufnahme#VerdauungKommentar zur Antwort:
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