Was heißt doppelt gemoppelt?
Doppelt gemoppelt: Wenn Redundanz zur Sprachblüte (oder zum Stolperstein) wird
Der Ausdruck „doppelt gemoppelt“ beschreibt eine Situation, in der etwas unnötig wiederholt oder doppelt vorhanden ist. Er ist ein umgangssprachlicher, fast schon liebevoll-ironischer Begriff für Redundanz, der jedoch je nach Kontext eine unterschiedliche Bewertung impliziert. Während er in manchen Fällen auf eine liebenswerte Ungeschicklichkeit hinweist, kann er in anderen auf mangelnde Sorgfalt oder gar inkompetentes Handeln verweisen.
Die sprachliche Bildlichkeit ist dabei recht anschaulich: Stellen Sie sich einen Pullover vor, der mit doppeltem Stoff gefüttert ist – unnötig dick, schwer und vielleicht sogar unbequem. So wirkt auch eine doppelt gemoppelte Aussage oder Handlung: Sie ist überflüssig, belastet den Zuhörer oder Leser und trägt nichts Wesentliches zum Verständnis bei.
Beispiele für „doppelt gemoppelte“ Formulierungen sind Legion:
- „Ich habe es selbst mit meinen eigenen Augen gesehen.“ Das „selbst“ und „mit meinen eigenen Augen“ sind redundant. Das Sehen ist per Definition ein eigener, persönlicher Vorgang.
- „Ein schwarzes, dunkles Loch.“ Schwarz und dunkel sind im Kontext Synonyme und verstärken sich gegenseitig unnötig.
- „Er wiederholte seine Aussage noch einmal erneut.“ „Noch einmal“ und „erneut“ sagen dasselbe aus.
Doch die Bewertung von „doppelt gemoppelt“ ist differenzierter als ein einfaches „falsch“. In der Umgangssprache kann die Redundanz sogar eine positive Funktion haben:
- Betonung: Durch die Wiederholung wird eine Aussage verstärkt und emotionaler. „Ich liebe dich, ich liebe dich wirklich sehr!“ Die Wiederholung unterstreicht die Intensität des Gefühls.
- Klarheit: Manchmal dient die Wiederholung der Klarheit, besonders bei komplexen Sachverhalten oder bei Zuhörern mit unterschiedlichem Vorwissen.
- Stilmittel: In der Literatur wird bewusste Redundanz als Stilmittel eingesetzt, z.B. um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen oder einen Charakter zu zeichnen. Die ständige Wiederholung bestimmter Wörter kann zum Beispiel eine Zwangslage oder einen obsessiven Charakter verdeutlichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „doppelt gemoppelt“ zwar oft auf eine unnötige Wiederholung hinweist, aber nicht immer negativ konnotiert ist. Die Bewertung hängt stark vom Kontext, der Absicht und der Wirkung auf den Empfänger ab. Ein geschickter Umgang mit Redundanz kann die Kommunikation bereichern, während unnötige Wiederholungen hingegen stören und den Eindruck von Unprofessionalität vermitteln. Die Kunst liegt also darin, die Balance zu finden zwischen prägnantem Ausdruck und der bewussten Verwendung von Wiederholungen als Stilmittel.
#Doppelung#Redundant#ÜberflüssigKommentar zur Antwort:
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