In welcher Zyklusphase ist traurig?

0 Sicht

Die sinkenden Hormonspiegel am Ende des Menstruationszyklus können zu emotionalen Schwankungen führen. Traurigkeit, Reizbarkeit und Angst sind in dieser Phase keine Seltenheit und resultieren aus dem komplexen Zusammenspiel verschiedener Hormone, darunter Östrogen und Serotonin. Die letzten Tage vor der Menstruation sind besonders anfällig für diese Stimmungsschwankungen.

Kommentar 0 mag

Traurigkeit im Zyklus: Warum die Hormone verrückt spielen und was du dagegen tun kannst

Viele Frauen kennen das Gefühl: Kurz vor der Menstruation überkommt sie eine unerklärliche Traurigkeit, die sich manchmal mit Reizbarkeit und Angst mischt. Die Welt erscheint plötzlich grau und alles ist anstrengender als sonst. Aber warum ist das so? Und was kann man dagegen tun?

Die Antwort liegt im komplexen Zusammenspiel der Hormone, das sich im Laufe des Menstruationszyklus abspielt. Insbesondere in der sogenannten lutealen Phase, also in den Tagen vor der Menstruation, fallen die Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron deutlich ab.

Die Hormonachterbahn der lutealen Phase

Dieser Hormonabfall hat weitreichende Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Östrogen beeinflusst beispielsweise die Produktion von Serotonin, einem Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle für unsere Stimmung spielt. Ein niedriger Östrogenspiegel kann also zu einem Serotoninmangel führen, der wiederum Traurigkeit, depressive Verstimmungen und Reizbarkeit begünstigen kann.

Progesteron hingegen wirkt beruhigend und entspannend. Wenn der Progesteronspiegel sinkt, kann dies zu Angstgefühlen und Nervosität führen.

Zusätzlich spielen auch andere Hormone und Neurotransmitter eine Rolle bei den Stimmungsschwankungen in der lutealen Phase. Der Körper reagiert auf dieses komplexe Zusammenspiel und die individuelle Sensibilität für diese hormonellen Veränderungen ist von Frau zu Frau unterschiedlich.

PMDD: Wenn die Traurigkeit zur Belastung wird

Während viele Frauen leichte Stimmungsschwankungen vor der Menstruation erleben, leiden einige unter dem Prämenstruellen Dysphorischen Syndrom (PMDD). PMDD ist eine schwerere Form des Prämenstruellen Syndroms (PMS) und geht mit ausgeprägteren psychischen Symptomen wie starker Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Angstzuständen, Reizbarkeit und sogar Suizidgedanken einher. Betroffene Frauen leiden oft stark unter diesen Symptomen, die ihren Alltag erheblich beeinträchtigen können.

Was du gegen die Traurigkeit im Zyklus tun kannst:

Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit der Traurigkeit und anderen Stimmungsschwankungen in der lutealen Phase umzugehen:

  • Ernährung anpassen: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und die Stimmung zu verbessern. Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Koffein, da diese die Symptome verschlimmern können.
  • Bewegung: Regelmäßige Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren, kann die Serotoninproduktion anregen und die Stimmung aufhellen.
  • Entspannungstechniken: Stress kann die Symptome von PMS und PMDD verstärken. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu stabilisieren.
  • Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden. Schlafmangel kann die Stimmungsschwankungen verschlimmern.
  • Pflanzliche Mittel: Einige pflanzliche Mittel, wie Mönchspfeffer, Johanniskraut oder Baldrian, können helfen, die Symptome von PMS und PMDD zu lindern. Sprich jedoch vor der Einnahme mit deinem Arzt oder Apotheker.
  • Ärztliche Behandlung: Wenn die Symptome stark ausgeprägt sind und den Alltag erheblich beeinträchtigen, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen. In einigen Fällen kann eine Hormontherapie oder die Einnahme von Antidepressiva sinnvoll sein.

Fazit:

Traurigkeit in der lutealen Phase des Menstruationszyklus ist ein weit verbreitetes Phänomen, das auf hormonellen Veränderungen beruht. Mit den richtigen Strategien und, falls nötig, einer ärztlichen Behandlung, können die Symptome jedoch gelindert und die Lebensqualität verbessert werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Stimmungsschwankungen normal sind und dass es Hilfe gibt. Sprich offen mit deinem Arzt über deine Beschwerden und finde gemeinsam einen Weg, um besser mit ihnen umzugehen.