Wie lange fährt der Führerschein bei der MPU weg?
Wer sich einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) entzieht, muss auf andere Weise Geduld beweisen. Stattdessen greift die Tilgungsfrist gemäß § 29 StVG. Alle Verkehrsdelikte, die zum Führerscheinverlust führten, werden nach zehn Jahren aus dem Register entfernt. Erst danach kann die Fahrerlaubnis wieder erteilt werden, ohne eine MPU absolvieren zu müssen.
Führerscheinentzug und MPU: Wie lange dauert’s bis zur Wiedererteilung?
Ein Führerscheinentzug aufgrund eines Verkehrsdelikts, verbunden mit der Auflage einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU), stellt für Betroffene eine erhebliche Belastung dar. Die Frage nach der Dauer des Führerscheinentzugs und der Auswirkungen auf die Wiedererteilung ist daher verständlicherweise von großer Bedeutung. Die Antwort ist jedoch nicht einfach und hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere davon, ob die MPU bestanden wurde oder nicht.
Der Fall der bestandenen MPU:
Erfolgt die MPU erfolgreich, kann die Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis wieder erteilen. Der Zeitpunkt der Wiedererteilung ist jedoch nicht starr definiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Art und Schwere des Verkehrsdelikts: Ein einfacher Alkohol am Steuer-Verstoß wird anders bewertet als ein Unfall unter Drogeneinfluss mit Personenschaden. Schwerwiegendere Delikte erfordern in der Regel eine längere Wartezeit nach bestandener MPU.
- Individuelle Umstände des Betroffenen: Die Fahrerlaubnisbehörde prüft die gesamte Persönlichkeit des Betroffenen. Positive Entwicklungen im Leben, wie z.B. eine stabile soziale Integration, die Beendigung einer Suchttherapie oder eine langfristige Abstinenz, können die Wiedererteilung beschleunigen.
- Die Beurteilung des Gutachters: Das MPU-Gutachten ist die Grundlage für die Entscheidung der Fahrerlaubnisbehörde. Eine detaillierte und positive Bewertung erhöht die Chancen auf eine schnelle Wiedererteilung.
- Die Fahrerlaubnisbehörde selbst: Die Bearbeitungszeit variiert von Behörde zu Behörde.
Der Fall der nicht bestandenen MPU:
Wird die MPU nicht bestanden, verlängert sich die Zeit des Führerscheinentzugs erheblich. Eine erneute MPU ist dann in der Regel erst nach einer angemessenen Zeit möglich, in der der Betroffene nachweisen kann, dass er an seinen Mängeln gearbeitet hat.
Die Tilgungsfrist nach § 29 StVG:
Unabhängig vom Bestehen oder Nichtbestehen der MPU gilt die Tilgungsfrist gemäß § 29 StVG. Diese beträgt in der Regel zehn Jahre nach dem rechtskräftigen Urteil. Nach Ablauf dieser Frist werden die entsprechenden Einträge im Fahreignungsregister gelöscht. Wichtig: Dies bedeutet nicht automatisch die automatische Wiedererteilung der Fahrerlaubnis. Die Fahrerlaubnisbehörde prüft weiterhin die Fahreignung. Nach Ablauf der zehn Jahre kann die Erteilung der Fahrerlaubnis jedoch in der Regel ohne MPU erfolgen, sofern keine weiteren relevanten Delikte hinzukommen. Es bleibt aber das Ermessen der Behörde, eine erneute Prüfung der Fahreignung zu fordern.
Fazit:
Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wie lange der Führerschein nach einer MPU wegbleibt. Die Dauer hängt von individuellen Faktoren ab und kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Eine frühzeitige und umfassende Auseinandersetzung mit den Ursachen des Führerscheinentzugs und eine aktive Mitarbeit an der Bewältigung der Probleme sind entscheidend für eine erfolgreiche MPU und eine schnellstmögliche Wiedererteilung der Fahrerlaubnis. Eine juristische Beratung kann im Einzelfall hilfreich sein.
#Dauer#Führerschein#MpuKommentar zur Antwort:
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