In welchen Monaten verliert man am meisten Haare?

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Die Belastung durch Sonne, Chlor und Salzwasser im Sommer schwächt die Haarfollikel. Dies führt im Spätsommer und Herbst zu vermehrtem Haarausfall, da dann ein größerer Anteil der Haare in die Ruhephase übergeht. Der Körper reagiert so auf die sommerlichen Strapazen.

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Haarverlust im Jahresverlauf: Wann fallen uns die meisten Haare aus?

Viele Menschen beobachten saisonale Schwankungen beim Haarausfall. Während ein gewisser Haarverlust ganz normal ist – wir verlieren täglich bis zu 100 Haare – können bestimmte Monate zu einer deutlichen Zunahme führen. Aber in welchen Monaten ist das Phänomen am stärksten ausgeprägt und warum?

Die gute Nachricht ist, dass saisonaler Haarausfall in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis ist. Er ist in der Regel vorübergehend und reguliert sich von selbst. Allerdings kann es beruhigend sein, die möglichen Ursachen zu kennen und zu wissen, wann man einen Arzt konsultieren sollte.

Spätsommer und Herbst: Hochsaison für Haarverlust

Tatsächlich deuten viele Beobachtungen und Studien darauf hin, dass die Monate Spätsommer und Herbst (August bis November) die Zeit sind, in der die meisten Menschen einen verstärkten Haarausfall feststellen. Warum ist das so?

Ein wichtiger Faktor ist die Belastung durch den Sommer. Sonne, Chlorwasser im Schwimmbad und Salzwasser im Urlaub können das Haar stark beanspruchen. Diese Einflüsse schwächen die Haarfollikel und können dazu führen, dass ein größerer Anteil der Haare in die sogenannte Telogenphase übergeht, also die Ruhephase des Haarwachstumszyklus. Der Körper reagiert also gewissermaßen auf die sommerlichen Strapazen und “bereinigt” sich, indem er vermehrt Haare abstößt.

Die Theorie der evolutionären Anpassung

Es gibt auch eine evolutionäre Theorie, die diesen saisonalen Haarausfall erklären könnte. Einige Forscher vermuten, dass vermehrter Haarwuchs im Frühjahr und Sommer als Schutz vor der Sonne dient, während der darauffolgende Haarausfall im Herbst eine Art “Entlastung” für den Körper darstellt, bevor die kalte Jahreszeit beginnt. Diese Theorie ist jedoch noch nicht vollständig bewiesen.

Weitere mögliche Ursachen

Neben den direkten Auswirkungen des Sommers spielen auch andere Faktoren eine Rolle, die im Herbst häufiger auftreten können:

  • Vitamin-D-Mangel: Die Sonnenexposition im Sommer sorgt in der Regel für gut gefüllte Vitamin-D-Speicher. Diese leeren sich im Herbst und Winter, was sich negativ auf das Haarwachstum auswirken kann.
  • Stress: Stress kann generell zu Haarausfall führen. Ob der Schulbeginn nach den Sommerferien, die Umstellung auf kürzere Tage oder andere Stressfaktoren – der Herbst kann für viele Menschen eine belastende Zeit sein.
  • Hormonelle Schwankungen: Auch hormonelle Schwankungen können das Haarwachstum beeinflussen, obwohl der genaue Zusammenhang noch nicht vollständig verstanden ist.

Was kann man tun?

Obwohl saisonaler Haarausfall in der Regel harmlos ist, gibt es einige Dinge, die man tun kann, um die Haargesundheit zu unterstützen:

  • Sonnenschutz für die Haare: Im Sommer Hüte tragen oder spezielle Haarpflegeprodukte mit UV-Schutz verwenden.
  • Schonende Haarpflege: Aggressive Shampoos und Stylingprodukte vermeiden, die das Haar zusätzlich belasten.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für gesundes Haarwachstum. Besonders Eisen, Zink, Biotin und B-Vitamine sind wichtig.
  • Stressmanagement: Techniken zur Stressreduktion wie Yoga, Meditation oder Sport können helfen, den negativen Auswirkungen von Stress auf das Haar entgegenzuwirken.
  • Ärztliche Beratung: Wenn der Haarausfall sehr stark ist oder über einen längeren Zeitraum anhält, sollte man einen Arzt oder Dermatologen aufsuchen, um andere Ursachen auszuschließen und eine geeignete Behandlung zu besprechen.

Fazit:

Der Spätsommer und Herbst sind die Monate, in denen viele Menschen vermehrt Haarausfall feststellen. Die Belastung durch den Sommer, Vitamin-D-Mangel, Stress und möglicherweise auch hormonelle Schwankungen können zu diesem Phänomen beitragen. In den meisten Fällen ist saisonaler Haarausfall kein Grund zur Sorge und reguliert sich von selbst. Durch eine schonende Haarpflege, eine ausgewogene Ernährung und Stressmanagement kann man die Haargesundheit unterstützen. Bei starkem oder anhaltendem Haarausfall sollte man jedoch einen Arzt aufsuchen.