Warum färbt Gold auf der Haut ab?
Warum färbt “Gold” manchmal die Haut? – Ein Mythos der Metalle
Der Gedanke, dass Gold die Haut verfärbt, mag zunächst überraschen. Hochkarätiges Gold, insbesondere 24-karätiges Gold, ist chemisch inert und reagiert nicht mit der Haut. Es hinterlässt keine chemischen Spuren und ist somit völlig unbedenklich. Die vermeintliche Verfärbung, die manche Menschen beobachten, ist daher kein Zeichen einer chemischen Reaktion, sondern ein rein physikalisches Phänomen.
Der Schlüssel liegt im Verständnis der Materialeigenschaften und der Verarbeitung von Goldschmuck. Die scheinbare Verfärbung entsteht durch mikroskopisch kleine Goldpartikel, die sich von der Oberfläche des Schmuckstücks lösen. Dieser Prozess wird als Abrieb bezeichnet und ist vergleichbar mit dem Abrieb von Reifen auf der Straße – nur in einem viel kleineren Maßstab. Die abgeriebenen Goldpartikel haften dann an der Haut und erzeugen den Eindruck einer Verfärbung.
Dabei spielt die Legierung eine entscheidende Rolle. Reines 24-karätiges Gold ist sehr weich und daher anfälliger für Abrieb als Legierungen mit anderen Metallen wie Silber, Kupfer oder Palladium. Diese Legierungsmetalle erhöhen die Härte und Widerstandsfähigkeit des Goldes, reduzieren aber gleichzeitig den Goldanteil. Folglich neigen weichere, höherkarätige Goldlegierungen stärker zu diesem unschädlichen, rein mechanischen Abrieb. Ein Ring aus 22-karätigem Gold wird beispielsweise eher Spuren auf der Haut hinterlassen als ein Ring aus 14-karätigem Gold.
Weitere Faktoren, die den Abrieb beeinflussen, sind:
- Trageweise: Intensiverer Gebrauch und Reibung, beispielsweise durch Sport oder Arbeiten, beschleunigen den Abrieb.
- Oberflächenbeschaffenheit: Eine polierte Oberfläche ist weniger anfällig für Abrieb als eine matte oder strukturierte Oberfläche.
- Hauttyp: Die Beschaffenheit der Haut kann ebenfalls einen Einfluss haben. Trockenere Haut könnte beispielsweise zu stärkerer Reibung führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine scheinbare Verfärbung der Haut durch “Gold” ist in der Regel kein Indiz für eine chemische Reaktion, sondern ein Hinweis auf mechanischen Abrieb mikroskopisch kleiner Goldpartikel. Diese Partikel sind unschädlich und lassen sich in der Regel leicht abwaschen. Die Intensität der Verfärbung hängt von der Legierung des Goldes, der Trageweise und der Oberflächenbeschaffenheit des Schmuckstücks ab. Wer dennoch Bedenken hat, sollte einen hochwertigen Goldschmuck mit einer robusteren Legierung wählen.
#Gold#Haut#VerfärbungKommentar zur Antwort:
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