Warum werden meine Haare im Winter so dunkel?

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Die kalte Winterluft reduziert die Durchblutung der Kopfhaut. Minder versorgte Haarwurzeln produzieren möglicherweise dunkleres Melanin, was zu einer scheinbar dunkleren Haarfarbe führt. Ein vermehrter Haarausfall ist ebenfalls eine mögliche Folge der reduzierten Nährstoffzufuhr.
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Warum wirken meine Haare im Winter dunkler? Der Mythos vom Winterschlaf der Haarfarbe

Im Winter bemerken viele Menschen eine scheinbare Veränderung ihrer Haarfarbe. Die Haare wirken dunkler, matter und manchmal auch dünner. Liegt das wirklich an einem Farbwechsel der Haare selbst oder stecken andere Faktoren dahinter? Der weit verbreitete Glaube, die Haare würden im Winter tatsächlich dunkler werden, ist ein Mythos. Es gibt zwar eine Verbindung zwischen Winter und Haargesundheit, aber der Mechanismus ist komplexer als eine einfache Farbveränderung durch die Kälte.

Die kalte Winterluft führt tatsächlich zu einer verminderten Durchblutung der Kopfhaut. Dies kann dazu führen, dass die Haarfollikel weniger Nährstoffe und Sauerstoff erhalten. Eine schlechtere Versorgung der Haarwurzeln kann Auswirkungen auf das Haarwachstum und die Haarstruktur haben, aber nicht direkt auf die Melaninproduktion und somit die eigentliche Haarfarbe. Die Vorstellung, dass unterversorgte Haarwurzeln vermehrt dunkles Melanin produzieren, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Der scheinbare Farbunterschied im Winter lässt sich eher auf folgende Faktoren zurückführen:

  • Weniger Sonnenlicht: Im Sommer bleicht die Sonne das Haar auf natürliche Weise aus. Im Winter fehlt diese Bleichwirkung, wodurch die natürliche Haarfarbe intensiver und somit dunkler erscheint. Dies gilt insbesondere für hellere Haarfarben.
  • Veränderte Lichtverhältnisse: Das diffuse Winterlicht lässt die Haare generell matter und dunkler wirken als das direkte Sonnenlicht im Sommer. Es handelt sich also eher um eine optische Täuschung.
  • Trockene Luft: Die trockene Heizungsluft im Winter kann das Haar austrocknen und spröde machen. Dadurch verliert es an Glanz und reflektiert das Licht weniger stark, was wiederum zu einem dunkleren Erscheinungsbild führt.
  • Kontrast zur Kleidung: Im Winter tragen wir oft dunklere Kleidung. Dieser Kontrast kann die Haare ebenfalls dunkler erscheinen lassen.

Während die Haarfarbe selbst also nicht durch die Kälte verändert wird, kann die reduzierte Durchblutung der Kopfhaut durchaus negative Folgen haben. Ein möglicher Effekt ist tatsächlich vermehrter Haarausfall, da die Haarwurzeln nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Auch ein verlangsamtes Haarwachstum und eine erhöhte Brüchigkeit der Haare können die Folge sein.

Was kann man tun?

Um die Gesundheit der Haare im Winter zu unterstützen, empfiehlt es sich, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und die Kopfhaut vor Kälte zu schützen, beispielsweise durch das Tragen einer Mütze. Pflegende Haarmasken und -öle können dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Haar zu bewahren und ihm Glanz zu verleihen. Bei anhaltendem Haarausfall sollte ein Arzt konsultiert werden, um mögliche Ursachen abzuklären.