Wie gehen hormonelle Pickel weg?

3 Sicht

Hormonelle Akne lässt sich mit topischen Medikamenten wie Clindamycin, Erythromycin, Tetracyclinen und Benzoylperoxid behandeln. Diese Wirkstoffe reduzieren Entzündungen, bekämpfen Bakterien und helfen, verstopfte Poren zu öffnen. Für eine optimale Wirkung ist es wichtig, die Produkte regelmäßig und über einen längeren Zeitraum anzuwenden.

Kommentar 0 mag

Hormonelle Pickel: Ursachen verstehen und effektiv bekämpfen

Hormonelle Akne, auch bekannt als Acne hormonalis, ist eine besonders hartnäckige Form der Akne, die durch Schwankungen der Geschlechtshormone, insbesondere Androgene, ausgelöst wird. Sie manifestiert sich oft an typischen Stellen wie Kinn, Unterkiefer und entlang der Haarlinie und zeichnet sich durch entzündliche, oft schmerzhafte Pickel und Knoten aus. Im Gegensatz zu akuten Ausbrüchen, die durch Umweltfaktoren oder bestimmte Lebensmittel beeinflusst werden können, benötigt die Behandlung hormoneller Akne einen ganzheitlicheren Ansatz. Ein einfacher Spot-Treatment reicht hier oft nicht aus.

Die Ursachen verstehen:

Die Grundlage hormoneller Akne liegt in der vermehrten Talgproduktion. Androgene stimulieren die Talgdrüsen, was zu vermehrter Talgbildung führt. Dieser überschüssige Talg verstopft die Poren, bietet ideale Bedingungen für das Bakterium Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes) und führt zu Entzündungen. Die Schwankungen der Hormone sind individuell sehr unterschiedlich und können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden:

  • Menstruationszyklus: Viele Frauen erleben vor der Menstruation einen Akne-Schub aufgrund des Hormonspiegels.
  • Schwangerschaft: Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft können ebenfalls zu vermehrter Akne führen.
  • Pille: Sowohl die Einnahme als auch das Absetzen der Pille können die Akne beeinflussen.
  • Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS): PCOS ist eine häufige hormonelle Störung, die oft mit schwerer Akne einhergeht.
  • Stress: Stress kann den Hormonhaushalt durcheinanderbringen und Akne verschlimmern.

Effektive Behandlungsstrategien:

Eine erfolgreiche Behandlung hormoneller Akne erfordert in der Regel einen multiplen Ansatz:

1. Topische Behandlung:

Wie bereits erwähnt, können topische Medikamente wie Benzoylperoxid, Clindamycin, Erythromycin und Adapalen (ein Retinoid) die Bakterien bekämpfen, Entzündungen reduzieren und die Poren reinigen. Diese Mittel werden oft in Kombination angewendet, um die Wirksamkeit zu steigern. Die Anwendung sollte regelmäßig und über einen längeren Zeitraum erfolgen, selbst wenn sich die Haut zunächst verbessert. Eine frühzeitige und konsequente Anwendung ist entscheidend.

2. Systemische Behandlung:

Bei schwerer hormoneller Akne kann eine systemische Behandlung notwendig sein. Dies umfasst in der Regel die Einnahme von Antibiotika, wie Tetracycline oder Doxycyclin, zur Bekämpfung der Bakterien im Körper. In bestimmten Fällen, besonders bei PCOS, kann eine hormonelle Therapie mit Antiandrogenen oder der Pille in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung über eine systemische Behandlung sollte immer in Absprache mit einem Dermatologen oder Gynäkologen getroffen werden.

3. Lebensstiländerungen:

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können folgende Maßnahmen die Akne positiv beeinflussen:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und wenig zuckerhaltigen Lebensmitteln kann den Hormonhaushalt unterstützen.
  • Stressmanagement: Stressreduzierende Maßnahmen wie Yoga, Meditation oder Sport können hilfreich sein.
  • Sanfte Hautpflege: Vermeiden Sie aggressive Reinigungsprodukte und verwenden Sie milde, nicht-komedogene Produkte.
  • Sonnenschutz: Sonneneinstrahlung kann die Haut reizen und die Akne verschlimmern. Verwenden Sie daher täglich einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor.

Wann zum Arzt gehen:

Bei anhaltender oder stark ausgeprägter hormoneller Akne ist es wichtig, einen Hautarzt oder Gynäkologen aufzusuchen. Nur ein Facharzt kann die Ursache der Akne korrekt diagnostizieren und eine individuelle Therapie planen. Selbstmedikation kann im schlimmsten Fall die Haut schädigen oder die Akne verschlimmern.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei Fragen zu Ihrer Akne wenden Sie sich bitte an einen Arzt.