Wie viele Leberflecken sind normal?

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Die Anzahl angeborener Muttermale variiert stark. Hellhäutige Menschen weisen oft 20 bis 40 Pigmentflecken auf, während dunklere Hauttypen weniger aufweisen. Die individuelle Verteilung ist genetisch bedingt und ein normaler Bestandteil der Hautbeschaffenheit. Änderungen bestehender Male sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden.
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Wie viele Leberflecken sind normal? Ein Überblick

Die Frage nach der “normalen” Anzahl an Leberflecken (medizinisch: Nävi) lässt sich nicht pauschal beantworten. Die individuelle Anzahl ist ebenso variabel wie die Haar- oder Augenfarbe und hängt maßgeblich von genetischen Faktoren und der Hautpigmentierung ab. Es gibt keine magische Zahl, die als “normal” definiert werden kann.

Hellhäutige Menschen weisen in der Regel eine deutlich höhere Anzahl an Muttermalen auf als Menschen mit dunklerer Haut. Während bei Hellhäutigen oft 20 bis 40 Pigmentflecken zu finden sind, liegt die Anzahl bei Menschen mit dunklerer Haut oft deutlich niedriger, manchmal nur bei wenigen einzelnen Muttermalen. Diese Unterschiede beruhen auf der unterschiedlichen Melaninproduktion der Haut. Melanin ist der Hautfarbstoff, der die Haut vor UV-Strahlung schützt und gleichzeitig die Bildung von Muttermalen beeinflusst.

Die genetische Veranlagung spielt die entscheidende Rolle. Hat man Eltern oder Geschwister mit vielen Leberflecken, ist die Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine höhere Anzahl aufzuweisen, deutlich erhöht. Diese genetische Prädisposition bestimmt nicht nur die Anzahl, sondern auch die Größe, Form und Farbe der Muttermale.

Was ist wichtig, unabhängig von der Anzahl?

Die bloße Anzahl der Leberflecken ist weniger relevant als die regelmäßige Beobachtung ihrer Veränderungen. Ein unbedenklicher Leberfleck verändert sich in der Regel nicht. Folgenden Kriterien sollten Sie besonders beachten (die sogenannte ABCDE-Regel):

  • Asymmetrie: Ist der Leberfleck unsymmetrisch?
  • Borderrand: Ist der Rand unregelmäßig, gezackt oder unscharf?
  • Color: Weist der Leberfleck unterschiedliche Farben auf (z.B. Braun, Schwarz, Rot, Blau)?
  • Durchmesser: Ist der Durchmesser größer als 6 mm?
  • Evolution: Verändert sich der Leberfleck in Größe, Form, Farbe oder Erhabenheit?

Wann zum Arzt?

Sollte sich ein Leberfleck verändern oder einer der oben genannten Punkte zutreffen, ist eine ärztliche Untersuchung dringend empfohlen. Ein Dermatologe kann den Leberfleck mittels Dermatoskopie untersuchen und bei Bedarf eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen lassen, um eine mögliche bösartige Veränderung (Melanom) auszuschließen. Auch eine regelmäßige Hautkrebsvorsorgeuntersuchung, besonders bei vielen Leberflecken oder familiärer Vorbelastung, ist ratsam.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Anzahl der Leberflecken ist individuell sehr unterschiedlich und an sich kein Grund zur Sorge. Die regelmäßige Selbstbeobachtung und der Besuch beim Dermatologen bei auffälligen Veränderungen sind jedoch essentiell für die Früherkennung von Hautkrebs.