Wird man, wenn es bewölkt ist, auch braun?

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Sonnenstrahlung durchdringt Wolken und Fensterglas teilweise. Ein ausreichender UV-Schutz ist daher selbst an bewölkten Tagen unerlässlich, um Sonnenbrände und vorzeitige Hautalterung zu vermeiden. Langanhaltende Sonneneinstrahlung führt auch bei Bewölkung zu Bräunung oder Rötung der Haut.
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Auch hinter Wolken lauert die Sonne: Bräunen trotz Bewölkung?

Ein grauer Himmel, dichte Wolken – da kann man doch keinen Sonnenbrand bekommen, oder? Weitverbreitet ist die Annahme, dass die Sonne ihre Kraft bei Bewölkung verliert und ein Schutz vor UV-Strahlung überflüssig wird. Doch dieser Trugschluss kann zu schmerzhaften Erfahrungen führen. Tatsächlich kann man auch an bewölkten Tagen braun werden, ja sogar einen Sonnenbrand bekommen.

Wolken sind zwar ein natürlicher Filter und reduzieren die Intensität der Sonneneinstrahlung, aber sie blockieren die UV-Strahlung nicht vollständig. Ein beträchtlicher Teil der schädlichen UVA- und UVB-Strahlen dringt durch die Wolkendecke hindurch und erreicht unsere Haut. Die Stärke dieser Strahlung hängt von der Dichte und Art der Wolken ab. Dünne, hohe Wolken lassen mehr UV-Strahlung durch als dicke, dunkle Regenwolken. Trotzdem ist auch bei dichten Wolken Vorsicht geboten, denn selbst an scheinbar trüben Tagen kann die UV-Belastung ausreichend sein, um die Haut zu schädigen.

Ähnlich verhält es sich mit Fensterglas. Während UVB-Strahlen, die hauptsächlich für Sonnenbrand verantwortlich sind, größtenteils vom Glas absorbiert werden, können UVA-Strahlen das Glas durchdringen. Diese Strahlen tragen zwar weniger zur Rötung der Haut bei, dringen aber tiefer ein und sind maßgeblich an der vorzeitigen Hautalterung und der Entstehung von Falten beteiligt. Auch das Risiko für Hautschäden und Hautkrebs wird durch UVA-Strahlen erhöht.

Daher ist ein ausreichender Sonnenschutz nicht nur an sonnigen Tagen, sondern auch bei Bewölkung und sogar in Innenräumen in der Nähe von Fenstern unerlässlich. Das bedeutet:

  • Regelmäßiges Auftragen von Sonnenschutzmittel: Ein Breitband-Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 sollte alle zwei Stunden, nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen erneut aufgetragen werden.
  • Schutzkleidung: Lange Kleidung, Hüte und Sonnenbrillen bieten zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlung.
  • Schatten suchen: Besonders in der Mittagszeit, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist, sollte man sich im Schatten aufhalten.
  • Vorsicht am Wasser und im Schnee: Wasser und Schnee reflektieren die UV-Strahlung und verstärken somit die Wirkung der Sonne.

Die Bräune, die an einem bewölkten Tag entsteht, ist kein Zeichen für Gesundheit, sondern ein Indiz für eine Schädigung der Haut. Der Wunsch nach gebräunter Haut sollte daher nicht die Gesundheit gefährden. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich ein unbeschwertes Vergnügen im Freien genießen, ohne die Haut unnötigen Risiken auszusetzen.