Wie werden Schiffscontainer auf dem Schiff gesichert?

4 Sicht

Um die Stabilität der Containerstapel zu gewährleisten, werden sie mit Twistlocks, speziellen Verriegelungen, befestigt. Zusätzlich werden Zurrstangen zwischen Stapel und Brücken bzw. Lukendeckeln angebracht. Diese Maßnahmen verhindern das Verrutschen oder Umkippen der Container, selbst bei starkem Seegang.

Kommentar 0 mag

Sicherer Halt auf hoher See: Die Befestigung von Schiffscontainern

Die gigantischen Stapel von Containern auf Frachtschiffen – ein beeindruckendes Bild, doch hinter der scheinbaren Leichtigkeit verbirgt sich ein komplexes System zur Sicherung der Ladung. Nur durch präzise Befestigungstechniken wird die Stabilität und Sicherheit der Container während der Reise gewährleistet, selbst bei rauer See und stürmischem Wetter. Die scheinbar einfache Aufgabe, Container auf einem Schiff zu verstauen, ist in Wirklichkeit ein hochgradig spezialisiertes Verfahren, das zahlreiche Faktoren berücksichtigt.

Die Grundlage der Containerbefestigung bilden die Twistlocks. Diese robusten, mechanischen Verriegelungen werden in die Ecken der Container und in die dafür vorgesehenen Aufnahmen des Schiffsdecks eingehängt und verdreht. Sie erzeugen einen festen, beinahe unverrückbaren Halt. Die Kraft, mit der ein Twistlock den Container festhält, ist enorm und kann hohen Belastungen, wie sie bei starkem Seegang auftreten, standhalten. Moderne Twistlocks werden oft mit elektronischen Sensoren ausgestattet, die die Spannung und den Zustand der Verriegelung überwachen und so frühzeitige Warnungen bei potenziellen Problemen ermöglichen. Die regelmäßige Wartung und Kontrolle der Twistlocks ist essentiell für die Sicherheit der Ladung.

Doch die Twistlocks allein reichen nicht aus, um die Stabilität der Containerstapel zu gewährleisten. Zusätzlich werden Zurrstangen (auch Lashing Rods genannt) eingesetzt. Diese Stahlstangen werden horizontal zwischen den Containerstapeln und dem Schiffsdeck, den Brücken oder den Lukendeckeln gespannt und dienen als zusätzliche Sicherung gegen seitliches Verrutschen. Die Spannung der Zurrstangen wird sorgfältig berechnet und angepasst, um die optimale Balance zwischen Sicherheit und Vermeidung von Beschädigungen an den Containern selbst zu finden. Dabei spielen die Größe und das Gewicht der Container, die geplante Route und die Wettervorhersage eine entscheidende Rolle.

Die Platzierung der Container auf dem Schiff folgt ebenfalls einem genauen Plan. Schwerere Container werden in den unteren Ebenen des Stapels verstaut, um die Schwerpunktslage des gesamten Stapels zu optimieren und die Stabilität zu maximieren. Das Gewicht der Container wird im Vorfeld präzise berechnet und dokumentiert, um die Belastungen auf das Schiff optimal zu verteilen. Der gesamte Prozess wird von erfahrenen Fachkräften – sogenannten Lashing Masters – überwacht und kontrolliert, die über tiefgreifendes Wissen in der Ladungssicherung verfügen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sicherung von Containern auf Frachtschiffen ein komplexes Zusammenspiel aus robusten mechanischen Komponenten wie Twistlocks und Zurrstangen, präziser Stauplanung und dem Know-how erfahrener Fachleute erfordert. Nur durch diese Kombination aus Technik und menschlichem Können wird die sichere und zuverlässige Beförderung von Gütern auf hoher See gewährleistet. Der scheinbar einfache Anblick riesiger Containerschiffe birgt somit ein hochentwickeltes System der Ladungssicherung, welches kontinuierlich verbessert und an neue Herausforderungen angepasst wird.