In welche Richtung drehe ich einen Wasserhahn auf?

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Um die Wasserzufuhr zu unterbrechen, suche den Hauptwasserhahn, meist in Kellern oder nahe Wasserzählern. Drehe ihn im Uhrzeigersinn, um das Wasser abzustellen. Beachte, dass in Wohnungen kleinere Absperrhähne unter Spülen oder in Badezimmern existieren können, die ebenfalls im Uhrzeigersinn gedreht werden.

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Rechts rum zu? Die Verwirrung um Wasserhähne und Drehrichtungen

Jeder hat es schon erlebt: Ein tropfender Wasserhahn, eine geplatzte Leitung oder einfach nur eine Reparatur, die das Abstellen des Wassers erfordert. Doch plötzlich steht man da, leicht panisch, und fragt sich: In welche Richtung muss ich denn jetzt drehen, um das Wasser abzustellen? Die Antwort scheint einfach, aber die Realität kann trügerisch sein.

Die gängige Regel lautet: Im Uhrzeigersinn zudrehen, gegen den Uhrzeigersinn aufdrehen. Diese Regel gilt in den meisten Fällen, insbesondere für den Hauptwasserhahn (auch Absperrhahn genannt). Dieser befindet sich in der Regel im Keller, nahe der Wasseruhr oder dort, wo die Wasserleitung ins Haus kommt. Er ist der wichtigste Hebel, um die gesamte Wasserzufuhr im Haus zu stoppen.

Warum “Rechts herum” die logische Wahl ist (meistens):

Die Drehrichtung im Uhrzeigersinn ist intuitiv, weil sie mit dem Bild des “Zusammenziehens” und “Verringerns” assoziiert wird. Man dreht etwas “kleiner”, um es zu schließen. Diese Assoziation ist auch in anderen Bereichen unseres Lebens präsent, beispielsweise beim Festziehen von Schrauben oder Verschlüssen.

Die Tücken im Detail: Lokale Absperrhähne

Die Sache wird komplizierter bei den kleineren Absperrhähnen, die sich unter Spülen, Waschbecken oder in der Nähe von Toiletten befinden. Hier ist Vorsicht geboten! Während auch hier meistens die “Im Uhrzeigersinn”-Regel gilt, gibt es Ausnahmen.

Mögliche Stolpersteine:

  • Verschmutzung und Verkalkung: Über die Jahre können sich Kalk und andere Ablagerungen in den Hähnen festsetzen. Das erschwert das Drehen und kann die Mechanik beeinträchtigen. In manchen Fällen kann es sogar so weit kommen, dass die Drehrichtung durch die Blockade quasi “umgekehrt” wird.
  • Beschädigte Hähne: Gerade bei älteren Installationen kann es vorkommen, dass der Hahn beschädigt ist oder das Gewinde ausgeleiert ist. Dann ist die korrekte Funktion nicht mehr gewährleistet und die Drehrichtung nicht mehr eindeutig.
  • Seltene Ausnahmen: Obwohl selten, gibt es durchaus auch Hersteller, die bewusst andere Drehrichtungen verwenden.

Was also tun, wenn man sich unsicher ist?

  1. Ruhe bewahren! Panik hilft nicht.
  2. Den Hahn genau betrachten: Gibt es Pfeile oder Markierungen, die die Drehrichtung anzeigen?
  3. Langsam und vorsichtig vorgehen: Nicht mit Gewalt drehen.
  4. Testen: Drehen Sie den Hahn leicht in eine Richtung und beobachten Sie, ob sich die Wasserzufuhr ändert.
  5. Im Zweifelsfall Fachmann rufen: Wenn Sie sich unsicher sind oder der Hahn sich nicht bewegen lässt, rufen Sie einen Installateur.

Fazit:

Die Regel “Im Uhrzeigersinn zudrehen” ist ein guter Ausgangspunkt, um das Wasser abzustellen. Allerdings ist es wichtig, sich der möglichen Ausnahmen bewusst zu sein und vorsichtig vorzugehen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen Fachmann zu konsultieren, um Schäden zu vermeiden. Denken Sie daran: Ein tropfender Wasserhahn ist ärgerlich, aber eine geplatzte Leitung kann verheerend sein. Seien Sie also lieber vorsichtig und informiert!