Ist es gut, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen?
Eine erhöhte Schlafposition kann bei nächtlichem Sodbrennen Linderung verschaffen. Die Schwerkraft unterstützt den Mageninhalt, verhindert Rückfluss in die Speiseröhre und reduziert so die Beschwerden. Diese Haltung bietet somit einen natürlichen Schutz vor Reflux.
Schlafen mit erhöhtem Oberkörper: Segen oder Fluch?
Schlafen mit erhöhtem Oberkörper wird oft als Hausmittel gegen Sodbrennen empfohlen. Der Gedanke dahinter: Die Schwerkraft verhindert, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und so das brennende Gefühl im Brustkorb lindert. Doch ist diese Schlafposition wirklich so vorteilhaft, wie oft behauptet wird? Und gibt es vielleicht auch Nachteile?
Tatsächlich kann ein erhöhter Oberkörper, etwa durch ein Keilkissen oder durch Hochlagern des gesamten Kopfendes des Bettes, bei Refluxbeschwerden Linderung verschaffen. Der erhöhte Winkel unterstützt den natürlichen Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen und erschwert den Rückfluss der Magensäure. Besonders für Menschen, die unter nächtlichem Sodbrennen leiden, kann dies eine willkommene Erleichterung bedeuten und die Schlafqualität verbessern.
Allerdings ist die optimale Höhe der Oberkörpererhöhung individuell verschieden und muss ausprobiert werden. Zu starkes Anheben kann zu Nacken- und Rückenschmerzen führen und die Atmung beeinträchtigen. Empfohlen wird eine moderate Erhöhung von etwa 15-20 cm. Ein zu steiler Winkel kann außerdem den Druck im Bauchraum erhöhen und paradoxerweise den Reflux sogar verstärken.
Neben Sodbrennen gibt es noch weitere Beschwerden, bei denen eine erhöhte Schlafposition hilfreich sein kann:
- Schlafapnoe: Bei dieser Erkrankung kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf. Eine erhöhte Liegeposition kann die Atemwege öffnen und die Atmung erleichtern.
- Nasennebenhöhlenentzündung: Durch das Hochlagern des Kopfes kann der Schleimabfluss verbessert und der Druck in den Nebenhöhlen reduziert werden.
- Ödeme in den Beinen: Die erhöhte Position fördert den Rückfluss des venösen Blutes und kann so geschwollenen Beinen entgegenwirken.
Trotz der potenziellen Vorteile sollte man bedenken, dass das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper nicht für jeden geeignet ist. Bei bestimmten Vorerkrankungen, wie z.B. einer Wirbelsäulenverkrümmung, sollte die Schlafposition mit einem Arzt abgesprochen werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper bei Sodbrennen und anderen Beschwerden Linderung verschaffen kann. Die richtige Höhe der Erhöhung ist jedoch entscheidend und sollte individuell angepasst werden. Bei Unsicherheiten oder Vorerkrankungen empfiehlt sich eine Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten. Nur so kann gewährleistet werden, dass die gewählte Schlafposition tatsächlich zu einer Verbesserung des Wohlbefindens beiträgt und nicht zu neuen Problemen führt.
#Haltung#Oberkörper#SchlafKommentar zur Antwort:
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