Ist Sonneneinstrahlung schädlich für Narben?

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Frische Narben sind besonders anfällig für Sonneneinstrahlung und verbrennen leicht. Schützen Sie Ihre Narbe daher konsequent. Vermeiden Sie direkte Sonne und verwenden Sie für mindestens 18 Monate nach der Entstehung der Narbe hochwirksamen Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30, um Verfärbungen und langfristige Schäden zu verhindern.

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Sonne und Narben: Ein heikles Verhältnis

Narben, egal ob klein oder groß, frisch oder alt, stellen eine besondere Herausforderung für den Sonnenschutz dar. Die Haut an der Narbenstelle ist oft dünner und empfindlicher als die umgebende Haut und reagiert daher anders auf UV-Strahlung. Die Frage, ob Sonneneinstrahlung schädlich für Narben ist, lässt sich mit einem klaren „Ja“ beantworten – allerdings mit Nuancen.

Frische Narben: Besonders gefährdet

Frisch entstandene Narben (bis zu 18 Monate nach der Wundheilung) sind besonders verletzlich. Die neu gebildete Haut ist noch nicht vollständig regeneriert und verfügt über einen reduzierten Schutzmechanismus gegen UV-Strahlung. Die Folge: Ein höheres Risiko für Sonnenbrand, Hyperpigmentierung (dunkle Verfärbung) oder Hypopigmentierung (helle Verfärbung) der Narbe. Diese Verfärbungen können dauerhaft bestehen bleiben und das ästhetische Erscheinungsbild der Narbe beeinträchtigen. Darüber hinaus kann die UV-Strahlung die Heilungsprozesse negativ beeinflussen und zu einer verstärkten Narbenbildung führen – beispielsweise zu einer überschießenden Narbenbildung (Keloide).

Ältere Narben: Langfristige Schäden

Auch ältere Narben sind nicht vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne gefeit. Obwohl die Haut an der Narbenstelle robuster geworden ist, bleibt sie oft dünner und empfindlicher als die umliegende Haut. Langfristige Sonneneinstrahlung kann zu vorzeitiger Hautalterung, Faltenbildung und einem erhöhten Risiko für Hautkrebs an der Narbe führen.

Der richtige Sonnenschutz – mehr als nur eincremen:

Um die Narben optimal zu schützen, ist ein konsequenter und umfassender Sonnenschutz unerlässlich:

  • Hochwertiger Sonnenschutz: Verwenden Sie einen breitbandigen Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, idealerweise 50+. Achten Sie auf Produkte, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen zuverlässig filtern. Cremes sind oft besser geeignet als Sprays, da sie eine gleichmäßigere Verteilung gewährleisten.

  • Regelmäßiges Auftragen: Tragen Sie den Sonnenschutz großzügig und mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenbad auf. Wiederholen Sie den Auftrag alle zwei Stunden, insbesondere nach dem Schwimmen oder Schwitzen.

  • Sonnenmeidung: Vermeiden Sie möglichst die direkte Sonne, insbesondere während der Mittagsstunden (11-15 Uhr). Tragen Sie schützende Kleidung wie langärmelige Oberteile, Hosen und einen Hut.

  • Zusätzliche Schutzmaßnahmen: Besonders in sonnenintensiven Regionen oder bei empfindlichen Narben können zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Sonnenbrillen und Sonnenschirme sinnvoll sein.

  • Beratung beim Arzt: Bei Unsicherheiten oder bei auffälligen Veränderungen an der Narbe, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder Dermatologen konsultieren.

Fazit: Sonneneinstrahlung stellt eine erhebliche Gefahr für Narben dar. Ein konsequenter und angepasster Sonnenschutz ist daher unabdingbar, um langfristige Schäden und ästhetische Beeinträchtigungen zu vermeiden. Die regelmäßige Kontrolle der Narbe und der frühzeitige Besuch eines Arztes bei auffälligen Veränderungen sind ebenfalls wichtig.