Kann man ein Ei noch verwenden, wenn es schwimmt?

Schwimmt das Ei – und was bedeutet das? Ein klärender Blick auf die Eierfrische

Die Frage, ob ein Ei noch gut ist, lässt sich oft ganz einfach mit einem Wasserbad klären: Schwimmt es, ist es schlecht – oder doch nicht? Der weit verbreitete Glaubenssatz, ein schwimmendes Ei sei automatisch verdorben, ist nur bedingt richtig. Die Wahrheit ist etwas nuancierter.

Der Schwimmvorgang ist ein Indikator für die Luftmenge im Ei. Ein frisches Ei enthält nur eine kleine Luftzelle an der stumpfen Seite. Diese geringe Luftmenge lässt das Ei dicht und schwer im Wasser sinken. Im Laufe der Zeit verdunstet die Feuchtigkeit durch die Poren der Schale, die Luftzelle vergrößert sich und das Ei wird leichter. Schwimmt es nun an der Oberfläche, deutet das auf einen gewissen Alterungsprozess hin.

Aber bedeutet das automatisch Verderb? Nein. Ein Ei, das nach vier Wochen im Wasser schwimmt, ist nicht automatisch schlecht. Der entscheidende Faktor ist der Geruch. Riecht das Ei beim Aufschlagen unangenehm schweflig oder faul, sollte es entsorgt werden. Ist der Geruch hingegen neutral, lässt sich das Ei – insbesondere für die Verwendung in Backwaren – noch bedenkenlos verwenden.

Die Konsequenzen: Die Konsistenz von Speisen, in denen ein älteres, schwimmendes Ei verwendet wurde, kann leicht verändert sein. Das Eiklar kann etwas flüssiger sein und das Eigelb möglicherweise leicht wässrig. Für Kuchen oder Gebäck, wo das Ei als Bindemittel und Fettlieferant fungiert, ist dies meist unerheblich. Für Gerichte, bei denen die Konsistenz eine entscheidendere Rolle spielt, wie z.B. Rührei, sollten Sie jedoch auf ein frisches, sinkendes Ei zurückgreifen.

Zusammenfassend: Das Schwimmen eines Eis ist kein eindeutiger Indikator für Verderb. Ein geruchsneutraler Schwimmei kann für Backwaren verwendet werden, wobei leichte Veränderungen der Konsistenz möglich sind. Ein faulig riechendes Ei sollte hingegen immer entsorgt werden. Die sicherste Methode, um die Frische eines Eis zu überprüfen, bleibt die sensorische Prüfung mittels Geruchstest nach dem Aufschlagen. Doch der Schwimmbad-Test bietet eine schnelle und einfache erste Orientierungshilfe.