Kann man heißes Leitungswasser für ein Aquarium verwenden?

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Nein, Leitungswasser, selbst erwärmt, ist ungeeignet für Aquarien. Chlor, Chloramine und Schwermetalle im Leitungswasser schädigen Fische. Vor dem Einsatz benötigt das Wasser eine gründliche Aufbereitung, beispielsweise mittels Filterung und Entchlorung. Nur so wird ein gesundes Aquarium-Milieu gewährleistet.
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Heißes Leitungswasser fürs Aquarium? Ein klares Nein!

Die Frage, ob man heißes Leitungswasser für ein Aquarium verwenden kann, wird gelegentlich gestellt. Die einfache Antwort lautet: Nein, auf keinen Fall! Auch erhitztes Leitungswasser ist für Fische und die gesamte Aquarienfauna schädlich und ungeeignet. Die vermeintliche Abtötung von Keimen durch das Erhitzen ist ein Trugschluss, der die eigentlichen Probleme völlig außer Acht lässt.

Das Problem liegt nicht in der Temperatur, sondern in den im Leitungswasser enthaltenen Schadstoffen. Diese bleiben selbst nach dem Erhitzen bestehen und können zu schweren Gesundheitsschäden oder sogar zum Tod der Aquarienbewohner führen. Zu diesen Schadstoffen gehören unter anderem:

  • Chlor und Chloramine: Diese werden dem Wasser als Desinfektionsmittel zugesetzt und sind selbst in geringen Konzentrationen giftig für Fische und andere Wasserorganismen. Erhitzen neutralisiert diese Stoffe nicht.
  • Schwermetalle: Spuren von Schwermetallen wie Kupfer, Blei oder Zink gelangen durch die Wasserrohre ins Leitungswasser. Auch diese Metalle sind hochgradig toxisch und reichern sich im Aquarium an, mit verheerenden Folgen für die Bewohner.
  • Nitrate und Phosphate: Diese Nährstoffe fördern das Algenwachstum und können zu einem Ungleichgewicht im Aquarium führen. Erhitzen reduziert diese nicht.
  • Medikamente und andere Chemikalien: Abhängig von der Wasseraufbereitung und der Herkunft des Wassers können weitere Schadstoffe enthalten sein.

Welche Alternativen gibt es?

Um ein gesundes Aquarium-Ökosystem zu schaffen, ist die Verwendung von aufbereitetem Wasser unerlässlich. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen:

  • Entchlorung: Spezielle Entchlorungsmittel binden Chlor und Chloramine und machen das Wasser für Fische unschädlich.
  • Filterung: Ein Filter kann grobe Verunreinigungen und Schwebstoffe entfernen. Ein Aktivkohlefilter ist besonders effektiv zur Entfernung von Chlor und anderen Schadstoffen.
  • Wasseraufbereitung: Der Einsatz von speziellen Wasseraufbereitungsmitteln kann helfen, die Wasserwerte optimal einzustellen und unerwünschte Stoffe zu entfernen. Hierbei sollte man die spezifischen Bedürfnisse der gewählten Aquarienbewohner berücksichtigen.
  • Verwendung von Osmosewasser oder Quellwasser: Diese Optionen bieten eine sehr reine Wasserbasis, minimieren jedoch nicht das Risiko von Schadstoffen aus der Leitung in den Behältern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Heißes Leitungswasser ist für ein Aquarium völlig ungeeignet. Die Verwendung von aufbereitetem Wasser ist unabdingbar für das Wohlbefinden der Tiere und ein langfristig gesundes Aquarium. Sparen Sie nicht an der Wasseraufbereitung – die Gesundheit Ihrer Aquarienbewohner hängt davon ab!