Kann man kleine Muttermale selber entfernen?

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Selbständiges Entfernen von Muttermalen birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Unprofessionelle Eingriffe können die Entstehung eines Melanoms begünstigen, selbst wenn es sich um ein harmloses Muttermal handelt. Ein Arztbesuch ist zwingend erforderlich, um sicherzugehen.
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Finger weg vom Muttermal: Selbstentfernung – ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit

Muttermale, auch Nävi genannt, sind für viele Menschen ein kosmetisches Anliegen. Manche stören sich an ihrer Größe, ihrer Farbe oder ihrer Position. Der Wunsch, diese selbst zu entfernen, ist daher verständlich. Doch dieser Wunsch sollte unbedingt unterdrückt werden! Denn das selbstständige Entfernen von Muttermalen ist nicht nur gefährlich, sondern kann sogar lebensbedrohliche Konsequenzen haben.

Die Haut ist unser größtes Organ und ein komplexes System. Ein unsachgemäßes Entfernen eines Muttermals, egal wie klein es erscheint, birgt erhebliche Risiken. Das größte Risiko besteht in der Begünstigung der Entstehung eines Melanoms, der bösartigsten Form von Hautkrebs. Auch bei scheinbar harmlosen Muttermalen besteht die Gefahr, dass durch unsachgemäße Behandlung Zellen in tiefere Hautschichten gelangen oder sich entzünden, was zu unvorhersehbaren und möglicherweise schwerwiegenden Komplikationen führt.

Warum ist selbständiges Entfernen so riskant?

  • Fehlende Diagnostik: Ein Arzt kann anhand einer Untersuchung (inkl. Dermatoskopie) feststellen, ob es sich um ein gutartiges oder bösartiges Muttermal handelt. Ohne diese professionelle Einschätzung ist die Selbstbehandlung schlichtweg fahrlässig.
  • Infektionsgefahr: Offene Wunden nach einer selbst vorgenommenen Entfernung sind ein idealer Nährboden für Bakterien und Infektionen. Die Folgen reichen von lokalen Entzündungen bis hin zu schwerwiegenden, systemischen Infektionen.
  • Narbenbildung: Selbst bei sorgfältiger Vorgehensweise (was bei Laien natürlich ausgeschlossen ist) entstehen meist unschöne und unregelmäßige Narben, die oft deutlich sichtbarer sind als das ursprüngliche Muttermal.
  • Unvollständige Entfernung: Ein Laie kann das Muttermal nicht vollständig entfernen. Reste des Muttermals im Gewebe können zu einem erneuten Wachstum führen, möglicherweise sogar zu einer bösartigen Entartung.
  • Verletzung tieferer Hautschichten: Eine unvorsichtige Behandlung kann zu Verletzungen tieferliegender Hautschichten führen, mit entsprechenden Risiken und Komplikationen.

Der sichere Weg: Ärztliche Beratung und Behandlung

Anstatt sich selbst zu behandeln, sollte immer ein Hautarzt konsultiert werden. Dieser kann das Muttermal fachmännisch untersuchen und die Notwendigkeit einer Entfernung beurteilen. Die Entfernung erfolgt dann unter sterilen Bedingungen und mit geeigneten Verfahren (z.B. chirurgische Exzision, Laserbehandlung, Kryotherapie). Das entfernte Muttermal wird zudem histologisch untersucht, um eine sichere Diagnose zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das selbstständige Entfernen von Muttermalen ist extrem gefährlich und birgt ein hohes Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Schäden, bis hin zum Melanom. Ein Arztbesuch ist nicht nur empfehlenswert, sondern unbedingt notwendig, um Ihre Gesundheit zu schützen. Sparen Sie nicht an Ihrer Gesundheit – lassen Sie Muttermale nur von qualifizierten Fachkräften entfernen.